Atomrunde mit Nordkorea Hill zeigt Optimismus
29.09.2007, 18:53 UhrDie Verhandlungen über eine Beendigung des nordkoreanischen Atomaffenprogramms haben Fortschritte gemacht. Die viertägige Runde der Sechs-Parteien-Gespräche in Peking werde am Sonntag doch mit einer gemeinsamen Erklärung zu Ende gehen, sagte US-Unterhändler Christopher Hill vor Journalisten. "Wir haben eine ziemliche gute Übereinstimmung über den weiteren Weg." Der angestrebte konkrete Zeitplan für die Offenlegung aller Atomanlagen und das Verfahren, wie diese Einrichtungen unbrauchbar gemacht werden sollen, würden allerdings nicht in der Vereinbarung stehen.
Es sei noch nicht klar, wie weit die gemeinsame Erklärung in konkrete Details gehen werde, sagte der Unterhändler. Einige Delegationen wollten mehr als andere hineinschreiben. "Ich denke nicht, dass wir bedeutende Meinungsverschiedenheiten haben." Zu dem Fahrplan sagte Hill nur: "Wir wissen, wie der Fahrplan aussieht und was bis Ende Dezember getan werden muss." Er äußerte sich ferner positiv über das angestrebte Verfahren zur Unbrauchbarmachung der Atomanlagen. "Ich denke, wir werden zu einer Einigung kommen können, aber das wird nicht in der Erklärung zu finden sein."
Strittig war in dieser Runde vor allem die Frage, wie weit die Atomeinrichtungen unbrauchbar gemacht werden, bevor sie letztendlich beseitigt werden sollen. Es soll verhindert werden, dass Nordkorea die Anlagen wieder einfach in Betrieb nehmen kann, falls es keine Einigung auf die dritte Phase mit der Beseitigung geben sollte. Nordkorea hatte hier wenig Entgegenkommen gezeigt. Der Grund könnte nach Ansicht von Beobachtern daran liegen, dass die USA noch zögern, das Land von der Liste der Staaten zu streichen, die den Terrorismus unterstützen. Damit würde ein Teil der Sanktion aufgehoben.
Nach der Schließung des umstrittenen Atomkomplexes in Yongbyon im Juli ging es in dieser Runde um die zweite Phase der Umsetzung der Vereinbarung vom Februar. Darin hatte sich Nordkorea zumindest grundsätzlich zur Beendigung seines Atomwaffenprogramms im Gegenzug für Energie- und Wirtschaftshilfen im Wert von einer Million Tonnen Schweröl, ein Ende der Sanktionen und eine Normalisierung seiner auswärtigen Beziehungen vor allem zu den USA bereit erklärt. An den seit 2003 laufenden Sechser-Gesprächen nehmen neben Nordkorea und den USA auch China, Südkorea, Japan und Russland teil.
Quelle: ntv.de