Ein Zeitungsbericht bringt den Fraktionschef der Grünen, Hofreiter, in die Bredouille: Er hat über Jahre keine Steuern für seine Wohnung in Berlin bezahlt. Der Politiker spricht von einem Fehler, den er bedauere - und bereits ausgebügelt habe.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, hat einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge jahrelang keine Steuern für seine Zweitwohnung in Berlin abgeführt und muss nun mit einer Geldbuße rechnen. Er sei "sehr zerknirscht", sagte Hofreiter. "Das ist ein Fehler, den ich bedaure. Ich kann ihn leider nicht ungeschehen machen, sondern nur beheben."

Als Hofreiter 2005 in den Bundestag einzog und eine Wohnung in Berlin anmietete, hätte er laut Berliner Meldegesetz innerhalb von zwei Wochen seine Zweitwohnung beim Einwohnermeldeamt angeben müssen. Ein Verstoß gegen diese Meldepflicht sei eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 500 Euro bestraft werde. Hofreiter sagte, er habe die Anmeldung der Wohnung jetzt nachgeholt.

Mit dem Meldeverstoß hinterzog Hofreiter Steuern: Für die Wohnung hätte er laut kommunaler Abgabenordnung fünf Prozent der Miete abführen müssen. Hofreiter: "Ich habe die Zweitwohnsteuer gegenüber dem zuständigen Finanzamt erklärt. Nach den Berechnungen meines Steuerberaters beträgt die seitdem aufgelaufene Steuer 2475 Euro." Diese habe er inzwischen nachgezahlt. Laut "Bild" geht der Fall dennoch an die Staatsanwaltschaft.