Justizminister soll Wogen glätten Holder trifft Familie Brown in Ferguson
21.08.2014, 07:08 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
US-Präsident Obama schickt seinen Justizminister nach Ferguson, um die Lage nach tagelangen Ausschreitungen zu besänftigen. Dabei scheut Eric Holder auch nicht vor einem unbequemen Besuch bei der Familie des erschossenen Mike Brown zurück.
Bei seinem Besuch in der Kleinstadt Ferguson hat US-Justizminister Eric Holder mit der Familie des getöteten schwarzen Teenagers Michael Brown gesprochen. Bei dem 20-minütigen Treffen versprach Holder den Eltern eine "faire und unabhängige Untersuchung" der tödlichen Polizeischüsse auf ihren Sohn.
Ähnlich hatte sich der Minister bereits in Gesprächen mit Studenten und aufgebrachten Bewohnern des Vorortes von St. Louis geäußert. Er habe die "erfahrensten Ermittler und Staatsanwälte" damit beauftragt, den Tod des 18-Jährigen zu untersuchen, versicherte er. Holder kam außerdem mit Missouris Gouverneur Jay Nixon, den beiden Senatoren aus dem Bundesstaat und zwei Abgeordneten aus der Region zusammen.
Während Holders Aufenthalt in Ferguson blieb es relativ ruhig. In Ferguson versammelten sich rund 50 Demonstranten im Regen. Nach Augenzeugenberichten kam es kurzzeitig zu Spannungen, als zwei Weiße Schilder für den Polizisten Darren Wilson hochhielten. Polizisten leiteten sie unter Pfiffen und Buhrufen weg. Mehrere Pastoren, ein Rabbi und ein Imam führten zudem einen Protestzug von rund 100 Menschen zum Büro der Staatsanwaltschaft von St. Louis County in Clayton an.
Der unbewaffnete schwarze Teenager Michael Brown war am 9. August in Ferguson von einem weißen Polizisten getötet worden. Seitdem wird die Stadt von schweren Ausschreitungen erschüttert. Am Montag waren bei Zusammenstößen zwei Menschen durch Schüsse aus den Reihen der Demonstranten verletzt worden. Dutzende Menschen wurden festgenommen.
Quelle: ntv.de, jog/AFP