Politik

Wieder verseuchtes Futter Hormone aus Holland

Aus den Niederlanden sind erneut große Mengen Hormon-belasteter Futtermittel nach Deutschland gelangt. Wie das Verbraucherschutzministerium am Sonntag mitteilte, wurden die mit dem verbotenen Wachstumshormon MPA (Medroxy-Progesteron-Acetat) verunreinigten Futtermittel mindestens nach Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern geliefert.

Das Ministerium sei durch das europäische Schnellwarnsystem darüber informiert worden. Die Lieferungen seien außerdem nach Belgien, Dänemark, Schweden und Frankreich gelangt.

Angaben zu den genauen Mengen und dem Herkunftsort können laut Ministerium noch nicht gemacht werden. Die Warnung sei zunächst an die betroffenen Bundesländer weitergeleitet worden. Die dortigen Behörden würden jetzt prüfen.

Brüsseler Klärungsbedarf

Die EU-Kommission will an diesem Montag auf einer Sondersitzung des Ständigen Ausschusses für Lebensmittelkette und Tiergesundheit darüber aktuell informieren und über das weitere Vorgehen beraten.

Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) will ferner im EU-Agrarministerrat in Brüssel ein Verbot der in der Tiermast noch erlaubten Antibiotika sowie eine neue Futtermittelliste vorschlagen. Bisher gibt es laut Ministerium eine Liste verbotener Stoffe, die immer wieder unterlaufen werde. Künast wolle stattdessen eine so genannte Positivliste der erlaubten Bestandteile von Futtermitteln.

Antibiotika-Verdacht

Wegen möglicher Antibiotika-Belastung haben die Handelsketten Wal- Mart und Kaufhof unterdessen alle Putenprodukte der italienischen Firma A.I.A. zurückgezogen. Die Unternehmen kamen damit einer Forderung der Umweltschutzorganisation Greenpeace nach. Die von der Firma Agricola Italiana Alimentare (A.I.A./Verona) nach Deutschland gelieferten Putenkeulen sind mit dem Antibiotikum Tetracylin belastet.

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wurde das in der Tiermast verbotene Arzneimittel nun auch in Kalbfleisch gefunden. Es sei bei Untersuchungen des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums in Haxen und Fleischstücken tiefgefrorener Kälber gefunden worden.

Quelle: ntv.de

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