Politik

Afghanische Helfer der Bundeswehr Hunderte Ortskräfte wollen nach Deutschland

Ehemalige Mitarbeiter der Bundeswehr leben in Afghanistan gefährlich.

Ehemalige Mitarbeiter der Bundeswehr leben in Afghanistan gefährlich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sie halfen deutschen Soldaten und Behörden in Afghanistan, nun werden ehemalige Ortskräften der Bundeswehr mit dem Leben bedroht. Doch nicht alle dürfen sich und ihre Familien in Deutschland in Sicherheit bringen.

Fast 1700 ehemalige afghanische Mitarbeiter der Bundeswehr und deutscher Behörden in Afghanistan wollen nach Deutschland, weil sie sich in ihrer Heimat bedroht fühlen. Nicht einmal jeder zweite Antrag wird angenommen. In 661 Fällen sei eine Gefährdung festgestellt und die Aufnahme in Deutschland genehmigt worden, teilte das Bundesinnenministerium mit. Das entspricht 40 Prozent der Aufnahmeanträge.

Die Bundeswehr, die Bundespolizei, die deutsche Botschaft in Kabul oder das Entwicklungsministerium haben seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes der Nato vor 14 Jahren Hunderte Ortskräfte beschäftigt, zum Beispiel als Dolmetscher. Viele befürchten nun, dass sie zum Ziel von Racheakten der radikalislamischen Taliban werden könnten, denen sie als Kollaborateure gelten.

Bis zum 23. September gingen laut Innenministerium 1688 Gefährdungsanzeigen ehemaliger Ortskräfte ein. 1644 davon seien bearbeitet worden. Von den 661 Personen, denen eine Aufnahme in Deutschland zugesagt worden sei, seien bislang 487 mit 1324 Familienmitgliedern nach Deutschland eingereist.

Aktuell beschäftigen die Bundeswehr und deutsche Behörden in Afghanistan noch 556 Ortskräfte.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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