Kritik an Gewerkschaften Hundt für Einschnitte bei Rente
23.06.2002, 08:25 UhrArbeitgeber-Präsident Hundt hat massive Einschnitte bei der Rente gefordert. In der "Bild am Sonntag" verlangte eine schrittweise Senkung des Rentenniveaus auf 60 bis 62 Prozent und eine Anhebung der Altersgrenze auf 67 Jahre.
Eine Erhöhung der Beiträge zur Rentenversicherung sei voraussichtlich unabwendbar, aber keine Überraschung. "Schönrechnerei und mangelnder Reformwille rächen sich jetzt und führen zum rentenpolitischen Offenbarungseid", sagte Hundt. Mit der Rentenreform 2001 sei zwar grundsätzlich der richtige Weg eingeschlagen worden, "aber die Maßnahmen reichen nicht aus".
Den Gewerkschaften warf er in der laufenden Tarifrunde ein erpresserisches Vorgehen vor. Hundt sagte dem Blatt wörtlich: "Die Rücksichtslosigkeit, mit der die Gewerkschaften in diesem Frühjahr unvertretbare Tarifabschlüsse erpressen und einen Arbeitskampf nach dem anderen anzetteln, ist ein Schlag gegen die Sozialpartnerschaft."
Wer mitten in einer Wirtschaftskrise so rabiate Macht demonstriere, nehme die Vernichtung von Arbeitsplätzen in Kauf und greife die Tarifautonomie frontal an, erklärte Hundt weiter. Er begrüße zwar nach wie vor das Bündnis für Arbeit, "unter den gegebenen Umständen existiert es derzeit aber nicht."
Quelle: ntv.de