Wieder mehr Arbeitslose Hundt für flexible Arbeitszeiten
04.08.2001, 10:52 UhrArbeitgeberpräsident Dieter Hundt geht davon aus, dass die Zahl der bezahlten Überstunden in Deutschland zurück geht. "Wenn die Arbeitszeit weiterhin flexibel gestaltet wird, ist ein Abbau der Überstunden möglich", sagte Hundt der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Dazu werde es in den einzelnen Branchen konkrete Vereinbarungen geben.
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) kritisierte erneut die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik der rot-grünen Regierung. Bedauerlicherweise habe sie nach Steuerreform, Rentenreform und Green-Card-Regelung den grundsätzlich richtigen Kurs seit Herbst 2000 wieder verlassen. Mit der Einschränkung bei den befristeten Arbeitsverhältnissen, dem Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit und der Neuregelung des Betriebsverfassungsgesetzes habe die Bundesregierung der Wirtschaft Mehrkosten und zusätzliche Bürokratie aufgebürdet.
Unterdessen ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wieder nach oben geschnellt. Schuld daran ist nach Meinung von Experten die Konjunktur- und Sommerflaute. Die Zahl der Erwerbslosen stieg im Juli auf rund 3,79 Millionen. Dies wären rund 100.000 mehr als im Vormonat Juni. Im Vorjahresvergleich verringerte sich die Arbeitslosigkeit den Berechnungen zufolge nur noch um knapp 10 000.
In den vergangenen Monaten hatte die Zahl der Job-Sucher wesentlich stärker die Vergleichswerte des Vorjahres unterschritten. Fachleute begründeten den Anstieg unter anderem mit der traditionell schwierigen Lage am Arbeitsmarkt in der Sommerpause. Viele Unternehmen würden ihre Einstellungen bis zum Ende der Werksferien aufschieben. Außerdem beendeten im Sommer viele junge Leute ihre Ausbildung und meldeten sich erst einmal arbeitslos. Aber selbst nach Abzug dieser Saisoneffekte habe die Arbeitslosigkeit zugenommen, betonten die Experten.
Quelle: ntv.de