Politik

Grassierende Dürre Hungersnot in Äthiopien

Im Norden Äthiopiens sind bis zu 270.000 Menschen von einer schweren Hungersnot bedroht. Wie ein Sprecher der nationalen Katastrophen-Kommission (DPPC) in der Hauptstadt Addis Abeba sagte, seien bereits Nahrungsmittellieferungen auf dem Weg in die betroffene Afar-Region. Nach zehn Jahren mit ausgeprägten Dürrezeiten waren dort in den vergangenen zwei Jahren saisonbedingte Regen völlig ausgeblieben.

Besonders betroffen seien Kinder und älteren Leute, erklärte der Präsident der Afar-Region, Ismail Ali Sero, in einem BBC-Interview. "Wenn nicht bald drastische Schritte eingeleitet werden, haben wir hier eine Tragödie", meinte er weiter.

Wegen des Mangels an Wasser gebe es auch kein Weideland. Tausende Kühe verendeten. Es mangele an Milch, einem Hauptnahrungsmittel der rund 3,5 Millionen Menschen dieser abgelegenen Region. Immer mehr Hirten verlassen sie, um in den Nachbarregionen Oromo, Tigray und Amhara Grasland für ihr Vieh zu finden. Frauen und Kinder blieben dann allein zurück.

Ein Sprecher der Katastrophen-Kommission begründete das späte Handeln der Regierung damit, dass internationale Geber den Appellen für Nahrungsmittelhilfe in diesem Jahr nicht ausreichend nachgekommen seien. Nur knapp die Hälfte der erbetenen rund 557.000 Tonnen sei bislang eingetroffen, sagte er der BBC.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen