Großes Treffen der Golfmonarchien Huthi-Anführer macht Friedensangebot
03.08.2015, 12:09 Uhr
Die Huthis haben große Teile des Jemens unter Kontrolle - trotz saudischen Bombardements.
(Foto: dpa)
Seit fast fünf Monaten bombardiert eine arabische Allianz den Jemen. Darunter leidet hauptsächlich die Zivilbevölkerung. Der Chef der Huthi-Rebellen, denen die Angriffe gelten, sendet kurz vor einem Treffen des Golfkooperationsrates in Katar ein Signal.
Der Anführer der Huthi-Rebellen im Jemen hat die Bereitschaft zu einer politischen Lösung des Konflikts bekräftigt. "Eine politische Lösung ist immer möglich", sagte Abdelmalek al-Huthi in einer Ansprache, die in der Nacht von seinem Fernsehsender Al-Massira übertragen wurde.
Der Anführer der schiitischen Bewegung, die sich offiziell Ansarullah (Brigaden Gottes) nennt, zeigte sich offen für Vermittlungen einer "neutralen arabischen oder internationalen Partei". Der Verlust der südlichen Hafenstadt Aden durch seine Kämpfer wertete Al-Huthi als vorübergehenden Rückschlag.
Al-Huthi äußerte sich am Vorabend eines Treffens zwischen dem US-Außenminister John Kerry und seinen Kollegen der arabischen Golfmonarchien in Katars Hauptstadt Doha. Bei dem Treffen soll neben dem Atomabkommen mit dem Iran auch die Lage im Jemen zur Sprache kommen.
Vorwürfe an Saudi-Arabien
Im Jemen war der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen den Huthi-Rebellen und der Zentralregierung im Januar eskaliert, als die schiitischen Aufständischen aus dem Norden des Landes mit Hilfe verbündeter Armeeeinheiten die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle brachten.
Als sie auf Aden vorrückten, floh Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe. Riad startete daraufhin Ende März mit arabischen Verbündeten Luftangriffe, um Hadi zurück an die Macht zu bringen.
Al-Huthi wies die Darstellung Saudi-Arabiens zurück, dass die Intervention notwendig zur Sicherung der eigenen Grenze wäre. "Um eure Sicherheit zu gewährleisten, müsst ihr das Prinzip guter Nachbarschaft achten", sagte Al-Huthi. Mit ihren "Verbrechen" stellten die Saudis "eine Gefahr für den Jemen dar".
Quelle: ntv.de, nsc/AFP