Politik

Streit um Atomprogramm IAEA verlangt Inspektion in Iran

Iranische Studenten demonstrieren an der Atomanlage in Isfahan.

Iranische Studenten demonstrieren an der Atomanlage in Isfahan.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Ton verschärft sich: Die Internationale Atomenergiebehörde richtet deutliche Forderungen an den Iran. Das Land soll sein Atomprogramm einer Untersuchung unterziehen lassen. Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates äußern ihre "Besorgnis" über die Vorhaben der Islamischen Republik. Sanktionen gibt es nicht.

Im Atomstreit mit dem Iran erhöht die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) den Druck auf die Islamische Republik. Die Behörde forderte das Land auf, eine Untersuchungskommission einreisen zu lassen. IAEA-Chef Yukiya Amano sagte in Wien, es sei seine Aufgabe, die "Welt zu alarmieren", dass Iran unter Verdacht stehe eine Atombombe zu entwickeln. Der jüngste IAEA-Bericht weise darauf hin, "dass der Iran relevante Aktivitäten unternommen hat, um eine Atombombe zu bauen". Nie zuvor hat Amano so scharfe Worte im Konflikt mit Iran gewählt.

Noch nie hat Amano den Iran so deutlich angegriffen.

Noch nie hat Amano den Iran so deutlich angegriffen.

(Foto: AP)

Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschland haben sich auf eine vorläufige Resolution einigen können, die am Freitag verabschiedet werden soll. In dem Dokument äußern die sechs Staaten ihre "tiefe und steigende Besorgnis" über die Aktivitäten des Iran. Insbesondere stehe die Frage im Raum, ob die Projekte schon "militärische Dimensionen" erreicht hätten. Auch sie fordern die Regierung in Teheran auf, UN-Inspektoren ins Land zu lassen und mit ihnen zu kooperieren. Von Sanktionen sieht der Text ab. Ebenso gibt es keine Frist, binnen der das Land auf den jüngsten Bericht der Behörde reagieren soll.

Sorge wegen Kriegsgefahr

Der jüngste IAEA-Report hatte in den vergangenen Tagen zu Spannungen zwischen den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland auf der einen Seite, und Russland und China auf der anderen Seite gesorgt. China und Russland hatten den Bericht kritisiert und Sanktionen gegen den Iran abgelehnt. Daraufhin stieg die Sorge, Israel könnte einen Präventivschlag gegen Irans Atomanlagen führen, sollten sich die Supermächte nicht auf ein gemeinsames Vorgehen gegen das iranische Atomprogramm einigen können. Israel fühlt sich durch eine mögliche iranische Atombombe direkt bedroht.

Der Iran bestreitet weiterhin, an Atomwaffen zu arbeiten. Der Bericht der UN-Atombehörde sei einseitig, und die Beweise von Geheimdiensten gefälscht. Die Regierung in Teheran hat zwar in der Vergangenheit IAEA-Inspektoren einreisen lassen. Diese durften allerdings nur ausgewiesene Anlagen besuchen. IAEA-Chef Amano forderte das Iran auf, "ernsthaft und ohne Vorbedingungen" zu kooperieren. Es solle schnellstmöglich ein Termin für eine UN-Delegation in dem Land gefunden werden.

Anfang der Woche hatten die EU-Außenminister als Konsequenz aus dem IAEA-Bericht neue Sanktionen gegen den Iran angekündigt. Diese sollen bis Anfang Dezember verabschiedet werden. China und Russland haben bislang Sanktionen durch die Vereinten Nationen blockiert.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen