Technische Hilfe für Iran IAEO beschließt Kürzung
08.03.2007, 12:44 UhrDer Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie- Organisation (IAEO) hat die Kürzung der technischen Hilfe für das Atomprogramm des Irans um 40 Prozent beschlossen. Mit der Streichung von 22 der insgesamt 55 Projekte erfüllt die in Wien ansässige Atombehörde zum Abschluss ihrer März-Tagung Forderungen der im Dezember 2006 verabschiedeten UN-Resolution 1737.
Sie verbietet die Lieferung von technischer Ausrüstung oder Kenntnissen an den Iran, die Teheran zum Ausbau seiner Urananreicherung oder zur heimlichen Entwicklung von Atomwaffen missbrauchen könnte. Der iranische UN-Botschafter Ali Asghar Soltanieh nannte die Anrufung des Sicherheitsrats durch den Gouverneursrat erneut "einen historischen Fehler".
Der Gouverneursrat hatte bereits im November 2006 einen Antrag Teherans auf finanzielle und technische Unterstützung für den Bau seines umstrittenen Schwerwasserreaktors bei Arak abgelehnt. Die internationale Gemeinschaft befürchtet, dass der Iran den Besitz von Atomwaffen anstrebt. Teheran hat dies bisher energisch bestritten.
Während die iranische Führung die erwartete Entscheidung des Gouverneursrats scharf kritisiert hat, stieß sie auf Verständnis bei der Mehrheit der 35 blockfreien Staaten. Mehrere Entwicklungsländer hatten zunächst befürchtet, dass die Kürzungen auch die technische Hilfe der IAEO für die zivilen Projekte dieser Länder gefährden könnten. In den kommenden zwei Jahren unterstützt die IAEO weltweit 800 Projekte, die meisten davon aus den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft.
Mehrere Mitglieder des Gouverneursrats unterstützten am Donnerstag einen Vorschlag von IAEO-Chef Mohammed el Baradei, der sich für die parallele Aussetzung der iranischen Urananreicherung und der UN- Sanktionen ausgesprochen hat. Die fünf ständigen Mitglieder des UN- Sicherheitsrates und Deutschland verlangen bisher, dass Teheran zunächst die Urananreicherung aussetzt, bevor die Sanktionen aufgehoben und neue Verhandlungen begonnen werden können.
Quelle: ntv.de