Politik

Vor der Streikwelle IG Metall lüftet Betriebs-Geheimnis

Die Metall- und Elektroindustrie in Deutschland steht unmittelbar vor ihrem ersten Streik seit sieben Jahren. Beim Autohersteller DaimlerChrysler in Stuttgart soll es bereits am Sonntagabend losgehen.Knapp 2000 Beschäftigte der Nachtschicht werden nach Angaben der IG Metall dann die Arbeit niederlegen.

Mit Beginn der Frühschicht am Montag soll dann in ganz Baden-Württemberg in 20 Betrieben mit 50 000 Beschäftigten einen Tag lang gestreikt werden, darunter auch Porsche und Audi. Im Laufe der Woche werden rund 50 Betriebe in den Arbeitskampf einbezogen, mit dabei zahlreiche mittelständische Firmen. Schwerpunkte seien die Regionen Stuttgart, Gaggenau, Neckarsulm, Mannheim und Ulm, sagte Bezirksleiter Bertold Huber. IG Metallchef Klaus Zwickel werde am frühen Montagmorgen zu einer Kundgebung auf dem Porsche-Werksgelände in Stuttgart-Zuffenhausen erwartet, sein Stellvertreter Jürgen Peters bei DaimlerChrysler in Stuttgart-Sindelfingen.

Zuvor hatte der Vorstand der IG Metall in Frankfurt am Main beschlossen, den Arbeitskampf am Montag in Baden-Württemberg beginnen zu lassen. Es ist der erste Streik in der Metall- und Elektroindustrie seit sieben Jahren. Nach den Urabstimmungen in den Tarifbezirken Baden-Württemberg und Berlin/Brandenburg, die die für einen Streik erforderlichen 75 Prozent deutlich übertrafen, galt der formale Streikbeschluss als sicher.

In Baden-Württemberg, das als Pilotbezirk für die Metall-Branche gilt, waren die Tarifverhandlungen ergebnislos gescheitert. Die Arbeitgeber hatten zuletzt Einkommenserhöhungen ab Mai um 3,3 Prozent für 13 Monate angeboten. Zusätzlich boten sie eine Einmalzahlung von 190 Euro für März und April. Die Metaller fordern hingegen 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Die IG Metall schloss weitere Verhandlungen zwischen Urabstimmung und Streikbeginn aus. Im Arbeitskampf will die IG Metall ein flexibles Streikkonzept zur Anwendung bringen, mit dem Aussperrungen vermieden werden sollen. Anstatt bestimmte Unternehmen wochenlang lahmzulegen, sollen Firmen tageweise im Wechsel bestreikt werden.

Quelle: ntv.de

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