Festnahmen bei Anti-Terror-Razzien IS ordnete Tötungen in Australien an
18.09.2014, 05:21 Uhr
Ein Polizist untersucht ein Haus während des Anti-Terror-Einsatzes in Mount Gravatt in Brisbane.
(Foto: AP)
Der australische Premierminister zeigt sich zufrieden. Bei den Anti-Terror-Razzien mit mehr als 800 Beamten werden 15 Verdächtige festgenommen. So soll eine geplante Enthauptung einer willkürlich ausgewählten Person abgewendet werden.
Ein Mitglied der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben der australischen Regierung inszenierte "Tötungen" in dem Land angeordnet. Premierminister Tony Abbott sagte, ein Australier, der sich der Gruppe angeschlossen habe, habe derlei Anweisungen an Unterstützer vor Ort gegeben. "Hier geht es nicht um einen Verdacht, sondern um ein Vorhaben", sagte Abbott. Deshalb hätten Polizei und Sicherheitsdienste gehandelt.
Abbott äußerte sich kurz nachdem die Polizei mitgeteilt hatte, im Rahmen von Anti-Terror-Einsätzen in Sydney und Brisbane 15 Menschen festgenommen zu haben. Mindestens ein Verdächtiger muss sich demnach wegen Terrorvorwürfen verantworten. Mehr als 800 schwere bewaffnete Polizisten waren den Behörden zufolge an Razzien in Wohn- und Geschäftshäusern in Sydney und Brisbane beteiligt. Mit dem Vorgehen sollten den Angaben zufolge willkürliche Anschläge in der Öffentlichkeit verhindert werden.
Der australische Sender ABC berichtete, Gerichtsdokumenten zufolge sollte offenbar ein zufällig ausgewähltes Opfer in Sydney in eine Flagge des IS gehüllt und vor laufender Kamera enthauptet werden. "Es ist wichtig, dass unsere Polizei und Sicherheitsorganisationen ihnen einen Schritt voraus sind", sagte Abbott über die Dschihadisten. "Und heute Morgen waren sie es."
Die Regierung hatte vor wenigen Tagen erstmals die nationale Terror-Warnstufe auf "hoch" angehoben. Sie hatte auf mögliche terroristische Anschläge von Australiern verwiesen, die im Irak oder in Syrien radikalisiert wurden.
Quelle: ntv.de, jze/AFP/rts