Politik

Nach Bombardements im Irak IS soll Hubschrauber abgeschossen haben

IS-Kämpfer in der Stadt Mossul. Diese Aufnahme wurde im Juni 2014 gemacht.

IS-Kämpfer in der Stadt Mossul. Diese Aufnahme wurde im Juni 2014 gemacht.

(Foto: AP)

Irakische Regierungstruppen gehen mit heftigen Bombardements gegen die Dschihadisten des IS nahe der Pilgerstadt Samarra vor. Bei einem Gegenangriff des IS soll ein Hubschrauber der Armee von einer Rakete getroffen worden sein.

Bei den Kämpfen um die irakische Pilgerstadt Samarra hat die Terrormiliz Islamischer Staat offenbar einen Militärhubschrauber abgeschossen. Die Dschihadisten hätten die Maschine am Freitagabend im Umland mit Raketen getroffen, berichteten Augenzeugen. Zuvor habe es in der Region heftige Bombardements der Regierungstruppen gegeben. Offiziell gab es zunächst keine Bestätigung für den Abschuss.

S eit dem Vormarsch der IS-Extremisten im Nordirak im Juni dürfte die Miliz schon zwei Militärhubschrauber zum Absturz gebracht haben. Der IS hat die Angriffe auf Samarra, wo eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer steht, zuletzt verstärkt. Die 110 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene einstige Hauptstadt des Abbasidenreiches mit ihren islamischen Altertümern steht seit Jahren auf der Roten Liste der Unesco, "Weltkulturerbe in Gefahr".

Exodus der Christen

Nach der Eroberung der Stadt Mossul durch den IS sollen dort mindestens 160.000 Christen aus der Millionenstadt geflohen sein. Sie verließen ihre Heimat wegen Gewalttaten und Todesdrohungen der Dschihadisten, wie der christliche Abgeordnete Imad Juchana sagte. Die sunnitischen Extremisten hatten Mossul im Juni überrannt und zunächst eine Kopfsteuer für Christen eingeführt. Später wurden die Nicht-Muslime aufgefordert zu konvertieren oder die Stadt zu verlassen. Die meisten Christen seien in der Autonomieregion Kurdistan im Nordirak untergekommen, sagte Juchana.

Vor 2003 lebten noch rund 1,2 Millionen Christen im Irak - viele von ihnen im Norden. Zuletzt wurde deren Zahl auf 500.000 geschätzt, sie dürfte aber weiter gesunken sein.

Schiiten trauern um Imam

Derweil begannen am Samstag rund 20 Millionen Schiiten mit ihrer Feier zum 40. Tag der Trauer nach dem Todestag ihres Imams Hussein. Der bei einer Schlacht getötete Enkel des Propheten Mohammed wird von den Schiiten als Märtyrer verehrt. Hauptversammlungsort ist sein Grab in der südlichen Stadt Kerbela. Rund 150.000 irakische Sicherheitskräfte sind zur Sicherheit der Pilger im Einsatz.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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