Das Ende des Diktators Idi Amin stirbt
16.08.2003, 07:58 UhrIdi Amin, Inbegriff afrikanischer Gewaltherrschaft, liegt im Sterben. 24 Jahre nach seinem Sturz als Machthaber von Uganda wurde der 80-Jährige am Freitag in eine Klinik der saudi-arabischen Hafenstadt Dschiddah gebracht. "Sein Zustand ist sehr schlecht. Wir rechnen nicht damit, dass er bis morgen überleben wird", sagte ein Klinikmitarbeiter am Sonntag.
Amin liegt nach Angaben aus dem König-Faisal-Krankenhaus im Koma und wird auf der Intensivstation künstlich beatmet. Drei seiner Söhne hielten sich am Sonntag am Krankenbett auf. In Uganda berichtete die Zeitung "Sunday Monitor", Amin sei in den vergangenen drei Monaten wegen Bluthochdrucks behandelt worden.
Die als Lieblingsfrau Amins geltende Nalongo Madina Amin habe den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni vor einiger Zeit um Erlaubnis für eine Rückkehr Amins gebeten, berichtete die Zeitung. Museveni habe erklärt, dass Amin sich dann für seine Taten verantworten müsse.
Amin begann seine Karriere als Offizier der britischen Kolonialarmee und nahm im Zweiten Weltkrieg an Kämpfen in Birma teil. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1962 wurde er Generalstabschef der neuen ugandischen Armee. 1971 stürzte in einem blutigen Staatsstreich den damaligen Präsidenten Apollo Milton Obote, der sich gerade zu einem afrikanischen Gipfeltreffen im Ausland aufhielt. Er errichtete eine Terrorherrschaft, die mehr als 200.000 Menschen das Leben kostete.
Am 11. April 1979 wurde er von tansanischen Truppen gemeinsam mit Exilugandern gestürzt - unter letzteren befand sich damals auch Museveni. Der Muslim Amin ging zunächst nach Libyen ins Exil, später nach Irak und schließlich nach Saudi-Arabien.
Quelle: ntv.de