Möglicherweise nach Lösegeldzahlung In Nigeria entführter Deutscher wieder frei
30.10.2014, 13:52 Uhr
Deutsche Firmen arbeiten in Nigeria mit speziellen Sicherheitskonzepten.
(Foto: dpa)
Knapp eine Woche lang ist ein Deutscher in der Hand nigerianischer Entführer. Nun ist er wieder frei und offenbar unversehrt. Ob dabei Geld im Spiel war, bleibt im Dunkeln.
Ein in Nigeria gekidnappter Deutscher ist nach knapp einer Woche Geiselhaft wieder frei. Ob für den Mitarbeiter der Baufirma Julius Berger Lösegeld gezahlt wurde, wollte eine Unternehmenssprecherin in Wiesbaden nicht sagen. Auch die nigerianische Polizei hielt sich mit Details zu der Freilassung zurück.
"Ich weiß nichts von einer Lösegeldzahlung", sagte Polizeisprecher Emmanuel Ojukwu in der Hauptstadt Abuja. Dem Deutschen gehe es gut. Es sei im Interesse der Entführer gewesen, den Mann gehen zu lassen, fügte er hinzu.
Der Mann war vor knapp einer Woche mit Kollegen im Bundesstaat Ogun im Südwesten Nigerias von einer bewaffneten Bande überfallen worden. Ein Mitglied der Gruppe starb bei dem Angriff. Der Deutsche hatte für ein Subunternehmen von Julius Berger gearbeitet. Zwei weitere einheimische Beschäftigte der Baufirma sollen während des Überfalls verletzt worden sein. Die Männer waren in getrennten Fahrzeugen zu ihrer Arbeitsstelle im Ogbere-Steinbruch unterwegs, als sie angegriffen wurden.
Deutscher Lehrer entführt
Ein anderer Sicherheitsbeamter in Nigeria, der anonym bleiben wollte, erklärte, die Täter seien vermutlich auf Lösegeld aus gewesen. "Wir nehmen an, dass der Fahrer des Wagens trotz der Aufforderung der Angreifer nicht angehalten hat. Wahrscheinlich haben sie deshalb das Feuer auf das Auto eröffnet und den Deutschen getötet."
Julius Berger betonte, dass die Arbeiten in Nigeria unter Einsatz eines detaillierten Sicherheitssystems durchgeführt werden und die Firma über eine langjährige Erfahrung in dem westafrikanischen Land verfüge. Die Baufirma ist seit 1965 in Nigeria im Einsatz. Derzeit arbeiten 600 Mitarbeiter in dem afrikanischen Land.
Mitte Juli war ein deutscher Lehrer im Nordosten Nigerias verschleppt worden. Der Leiter eines örtlichen Berufsbildungszentrums war in dem Ort Gombi im Bundesstaat Adamawa von Bewaffneten vor seinem Haus entführt worden. Wer dafür verantwortlich ist, wurde bisher nicht bekannt. Jedoch operieren Islamisten der Terrorgruppe Boko Haram in der Region. Das Schicksal dieses Mannes ist unklar.
Quelle: ntv.de, sba/dpa