Politik

Ende der Eiszeit Indien und Pakistan reden wieder

Seit November 2008 herrscht Eiszeit zwischen Indien und Pakistan. Nach dem Massaker von Mumbai hatte Neu Delhi die Friedensgespräche mit Islamabad ausgesetzt. Nun wollen die verfeindeten Nachbarn wieder miteinander reden.

Indiens Außenminister Krishna (l.) und sein pakistanischer Amtskollege Qureshi.

Indiens Außenminister Krishna (l.) und sein pakistanischer Amtskollege Qureshi.

(Foto: REUTERS)

Mehr als zwei Jahre nach der Terrorserie von Mumbai nehmen die südasiatischen Atommächte Indien und Pakistan ihre Friedensgespräche wieder auf. In einer gemeinsamen Erklärung der Regierung in Neu Delhi und Islamabad hieß es, beide Seiten seien darin übereingekommen, den Dialog "über alle Themen" wieder zu beginnen.

Der pakistanische Außenminister Shah Mehmood Qureshi will Indien demnach im kommenden Juli besuchen, um den Fortschritt der Gespräche mit seinem Amtskollegen S. M. Krishna zu überprüfen. Bereits zuvor sollten die beiden Außen-Staatssekretäre Nirupama Rao (Indien) und Salman Bashir (Pakistan) zusammenkommen. Rao und Bashir hatten sich am vergangenen Wochenende in Timphu in Bhutan zu Verhandlungen über die Wiederaufnahme des Dialogs getroffen.

Bei dem Angriff auf das Luxushotel Taj Mahal Ende 2008.

Bei dem Angriff auf das Luxushotel Taj Mahal Ende 2008.

(Foto: picture alliance / dpa)

Indien macht die aus Pakistan operierende Terrorgruppe Lashkar-e-Toiba für die Terrorangriffe in der westindischen Wirtschaftsmetropole Mumbai (früher Bombay) Ende 2008 verantwortlich. Damals waren 166 Menschen getötet worden, darunter auch Deutsche. Nach den Angriffen hatte Indien die im Jahr 2004 begonnenen Friedensgespräche mit dem Nachbarland ausgesetzt. Neu Delhi fordert von Islamabad, konsequenter gegen Terroristen vorzugehen, die von Pakistan aus Ziele in Indien angreifen.

Es geht um die Kaschmir-Region

Bei den offiziellen Gesprächen zwischen den beiden Seiten soll es nun um die Anschläge von Mumbai und den Anti-Terror-Kampf gehen. Auch der zentrale Streitpunkt zwischen den beiden Ländern - die geteilte Region Kaschmir - soll thematisiert werden. Zwei ihrer drei Kriege seit der Unabhängigkeit 1947 führten Indien und Pakistan um Kaschmir.

Die Friedensgespräche zwischen 2004 und 2008 waren zäh verlaufen und hatten wenig messbare Fortschritte gebracht. Als Erfolg galt aber bereits, dass die beiden Länder überhaupt miteinander sprachen.

Pakistan testete unterdessen einen atomwaffenfähigen Marschflugkörper aus eigener Produktion. Nach Angaben der Armee verlief der Test erfolgreich. Die Rakete vom Typ Hatf-VII (Babur) hat eine Reichweite von 600 Kilometern. Indien und Pakistan testen regelmäßig atomwaffenfähige Raketen, die Ziele im jeweiligen Nachbarland treffen können.

Quelle: ntv.de, dpa

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