Umweltbericht 2006 Industrie könnte mehr sparen
16.01.2007, 12:45 UhrDas Umweltministerium bescheinigt der Industrie große Möglichkeiten zu effektiverem Energie-Einsatz. "Unternehmen könnten unter wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen ihren Energiebedarf um 30 bis 40 Prozent senken", erklärte das Ressort in seinem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Umweltbericht 2006. Die Stellungnahme wird von der Regierung alle vier Jahre präsentiert, beschreibt den Zustand der Umwelt und nennt Ziele für die Zukunft.
Die Energieproduktivität insgesamt könne in Deutschland bis 2020 verdoppelt werden, hieß es. Dies sei etwa mit modernen Kraftwerken und besserer Isolierung von Gebäuden möglich. Der Energieverbrauch habe sich weltweit seit Beginn der 70er Jahre verdoppelt. In Deutschland liege er heute aber um 4,5 Prozent niedriger als 1990. Dennoch sei eine steigende Abhängigkeit von Importen zu verzeichnen.
Das Ministerium bekräftigt das Ziel beim Ausbau von Ökostrom: Bis 2025 sei ein Anteil von 25 Prozent am Energieverbrauch möglich. Eine wichtige Rolle spiele dabei der Bau von Windkraftanlagen auf hoher See, die 2030 bis zu 25.000 Megawatt Strom erzeugen sollten. Dies wäre etwa das Zehnfache der Leistung von beiden Blöcken des Atomkraftwerks Neckarwestheim. Erneuerbare Energien werden dem Bericht zufolge bis 2020 mindestens zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs decken.
Wichtig sei zudem, den Verbrauch an Umweltressourcen vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln. Dies sei beim Müll-Aufkommen bereits erreicht worden. So hätten die Haushaltsabfälle zwischen 1992 und 2001 nicht zugenommen, die Wirtschaft sei aber um 15 Prozent gewachsen.
Alarm schlägt das Ministerium bei der Artenvielfalt: Die intensive Landwirtschaft trage erheblich zum Artensterben bei. Zur Sicherung der genetischen Vielfalt schlägt das Ministerium notfalls Rückzugszonen in botanischen und zoologischen Gärten sowie Genbanken vor. Noch in dieser Wahlperiode solle eine nationale Strategie zur biologischen Vielfalt entwickelt werden.
Quelle: ntv.de