Razzien in fünf Bundesländern Innenminister verbieten Rockerclubs
03.07.2013, 10:17 Uhr
Polizeibeamte tragen beschlagnahmte Gegenstände aus einem Haus in Fürstenwalde.
(Foto: dpa)
Es ist eine groß angelegte Aktion, Hunderte Polizeibeamte sind im Einsatz: in mehreren Bundesländern filzen Polizisten und GSG9-Einsatzkräfte die Räume gerade verbotener Rockergruppen. Das Bundesinnenministerium wirft den Vereinen eine schwerwiegende Gefährdung der Allgemeinheit vor.
Einsatzkräfte der Polizei haben Wohnungen und Vereinsheime von gerade verbotenen Rockergruppen in Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen durchsucht. Vorausgegangen war ein Verbot der Rockergruppe "Regionalverband Gremium Motorcycle Club (MC) Sachsen" durch das Bundesinnenministerium. In Brandenburg verbot das Innenministerium ebenfalls die Vereine "Hells Angels Motorcycle Club (MC) Oder City" und dessen Unterorganisation "Oder City Kurmark".
Allein in Berlin und Brandenburg durchsuchten mehr als 650 Beamte insgesamt mehr als 60 Objekte. Im Einsatz waren auch Kräfte der Bundespolizei und der GSG 9. Durchsuchungen gab es auch in Vereinsheimen in Dresden und Chemnitz.
Das Verbot in Sachsen erfolgte laut Bundesinnenministerium, weil von den Vereinen eine schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit ausgehe. Zu Einzelheiten will sich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke und Markus Ulbig, an diesem Nachmittag äußern.
Woidke erklärte in Potsdam zum Hells-Angels-Verbot: "Von dem Verein geht eine schwerwiegende Gefährdung des Rechtsordnung und der öffentlichen Sicherheit aus". Die Rockergruppierung versuche, ihre regionale Vormachtstellung in Brandenburg auszubauen und die Einflussgebiete konkurrierender Gruppierungen zu dezimieren. Dabei sei es am 25. Dezember 2011 in Königs Wusterhausen zu einem versuchten Mord an einem unbeteiligten Jugendlichen gekommen. Den beiden jetzt verbotenen Vereinen in Brandenburg gehören laut brandenburgischem Innenministerium mindestens 31 Mitglieder an.
Quelle: ntv.de, dpa