Politik

Kämpfe im Gazastreifen Innenminister wirft hin

Der palästinensische Innenminister Hani al-Kawasmi ist am Montag wegen eines neuen Ausbruchs der Gewalt im Gazastreifen zurückgetreten. Das Büro des Ministerpräsidenten Ismail Hanija (Hamas) teilte in Gaza mit, der Regierungschef habe den Rücktritt des nicht fraktionsgebundenen Al-Kawasmi akzeptiert. Zuvor waren nach Monaten der relativen Ruhe bei neuer innerpalästinensischer Gewalt sieben Menschen binnen 24 Stunden getötet worden. Al-Kawasmi hatte angesichts der unsicheren Lage im Gazastreifen und mangelnder Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden bereits mehrfach mit Rücktritt gedroht.

Mitglieder der radikal-islamischen Hamas erschossen am Montag in Gaza einen Leibwächter der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sowie einen Passanten. Bei dem Zwischenfall wurden sechs weitere Menschen verletzt. Hamas-Aktivisten hätten das Haus eines Fatah-Sprechers angegriffen und das Feuer eröffnet, meldete der palästinensische Rundfunk.

Bereits am Sonntag waren bei Zusammenstößen zwischen Fatah und der radikal-islamischen Hamas vier Menschen getötet worden. Zudem kam bei gewaltsamen Konfrontationen zwischen zwei verfeindeten Familien ein Jugendlicher ums Leben.

In der Nacht zum Montag bemühten sich die rivalisierenden Gruppen vergeblich um eine Beruhigung der Lage und verständigten sich auf eine Waffenruhe. Es waren die blutigsten Zusammenstöße seit Bildung der Einheitsregierung aus Fatah und Hamas im März. Seitdem war es nur noch sporadisch zu Scharmützeln gekommen.

Olmert für größeres Jerusalem

Unterdessen hat sich Israels Ministerpräsident Ehud Olmert für eine Ausweitung der Grenzen der zwischen Israelis und Palästinensern umstrittenen Stadt Jerusalem ausgesprochen. Olmert äußerte sich bei einer Zeremonie zum 40. Jahrestag der Eroberung und Annexion Ost-Jerusalems durch Israel. "Ich glaube, hoffe und bete, dass wir weiter zusammen daran arbeiten, Jerusalem zu stärken, seine Grenzen auszudehnen, seine Fundamente zu pflegen und an seinen Nachbarschaften zu bauen."

Er hoffe, dass die Welt am Ende die israelische Herrschaft über die Stadt akzeptieren werde. Dies könne gelingen, wenn Israel mit Umsicht die Heiligkeit der drei Glaubensrichtungen Judentum, Christentum und Islam in der Stadt respektiere. 1967 hatte Israel die arabischen Stadtgebiete im Osten Jerusalems annektiert. Diese werden von den Palästinensern als Hauptstadt für ihren künftigen eigenen Staat beansprucht.

Heute erinnert das israelische Parlament in einer Sondersitzung an die Eroberung Ost-Jerusalems. Das israelische Außenministerium äußerte sich enttäuscht darüber, dass europäische Vertreter ihre Teilnahme an der Veranstaltung abgesagt haben.

Quelle: ntv.de

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