Bildung schlecht, Kriminalität hoch Integration weist Lücken auf
12.01.2012, 13:09 UhrViele Menschen ausländischer Herkunft haben auf dem deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt noch häufig das Nachsehen. Das geht aus dem Integrationsbericht hervor. Probleme gibt es auch im Bereich der Kriminalität. Der Bericht hebt aber auch Fortschritte hervor. In Deutschland leben rund 16 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien.
Bei der Integration von Zuwanderern sieht ein neuer Regierungsbericht Fortschritte, wenngleich Migranten es auf dem Arbeitsmarkt und in der Schule weiterhin schwerer haben als Einheimische. "Das Ziel der gleichen Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund ist in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens noch nicht erreicht", sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), in Berlin. "Die Entwicklung geht aber klar in die richtige Richtung."
So verließen 2010 nach dem Bericht 4,4 Prozent der 18- bis 24-jährigen Migranten die Schule ohne Abschluss. Damit hat sich die Quote zwar seit 2005 (5,1 Prozent) verringert. Sie ist aber im Vergleich zur Quote von Schülern ohne ausländische Wurzeln (1,6 Prozent) immer noch deutlich höher.
Der zweite sogenannte Integrationsindikatoren-Bericht betrachtet den Zeitraum von 2005 bis 2010. Unter anderem untersuchten die Wissenschaftler im Auftrag der Bundesregierung, welche Schulabschlüsse Jugendliche mit ausländischen Wurzeln haben, wie Migranten sich in Parteien und Bürgerinitiativen engagieren und wie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind.
Ausländer häufiger in Verbrechen verwickelt
Ein eigenes Kapitel des von Wissenschaftlern erstellten Berichts geht auf das Thema Kriminalität ein. Demnach stehen Ausländer im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Bevölkerung häufiger vor Gericht, sie sind auch bei Gewaltdelikten wie Raub oder Totschlag häufiger vertreten. Die Kriminalstatistik erfasst dabei laut Zeitung nur Bürger mit ausländischem Pass, Migranten mit deutscher Staatsbürgerschaft werden nicht eigens registriert. Böhmer sagte dazu der "Süddeutschen Zeitung", die Probleme gerade im Bereich der Kriminalität dürften nicht wegdiskutiert werden.
Als positiv wertet der Bericht den Anstieg der Quote von Kindern unter sechs Jahren in einer Tagesbetreuung. Auch wenn es noch deutliche Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund gebe, besuchten Kinder ohne Migrationshintergrund mittlerweile häufiger eine Tagesbetreuung. In Deutschland leben rund 16 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien.
Quelle: ntv.de, dpa