Autor steht vor Rückkehr Interpol löscht "Red Notice" für Akhanli
25.08.2017, 17:01 Uhr
Zurzeit hält sich Akhanli in Spanien auf.
(Foto: picture alliance / Paul White/AP)
Die Episode um den Schriftsteller Akhanli dürfte zu Ende gehen: Interpol löscht den Dringlichkeitsvermerk für den Deutschen mit türkischen Wurzeln. Der 60-Jährige könnte damit demnächst nach Deutschland zurückkehren.
Die internationale Polizeibehörde Interpol hat die sogenannte "Red Notice" für den deutschen Schriftsteller Dogan Akhanli gelöscht. Das berichtet der "Spiegel" und beruft sich dabei auf das Auswärtige Amt. Dieser Dringlichkeitsvermerk bot die Rechtsgrundlage für die spanische Justiz den Autoren mit türkischen Wurzeln im Land festzuhalten.
Am vergangenen Wochenende war der Schriftsteller auf Betreiben der Türkei in seinem Urlaub in Granada verhaftet worden, unter Meldeauflagen jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. So darf er derzeit nicht in seine Kölner Heimat zurückkehren.
Ankara verlangte die Auslieferung Akhanlis. Die Türkei wirft ihm vor, 1989 an einem Raubmord in Istanbul beteiligt gewesen zu sein. In einem ersten Prozess war er freigesprochen worden. Der Freispruch wurde 2013 aufgehoben. Kritiker sehen die Wiederaufnahme des Falls als politisch motiviert.
Scharfe Reaktionen aus Deutschland
Das Auswärtige Amt bemüht sich laut "Spiegel" nun darum, dass Spanien auf die Löschung der "Red Notice" reagiert. Dann stünde einer Rückkehr nach Deutschland voraussichtlich nichts mehr im Wege. Denn Spanien ist nun nicht mehr dazu verpflichtet, Akhanli bis zu einer Entscheidung über dessen Auslieferung festzuhalten.
Der Fall steht in einer Reihe weiterer juristischer Scharmützel und Festnahmen Deutscher durch und in der Türkei. Sowohl die Bundesregierung als auch die Opposition reagierten auf den Fall Akhanli empört.
Quelle: ntv.de, jog