Politik

US-Bilanz Irak-Krieg sorgt für Terror

Die Zahl der weltweiten Terroranschläge ist nach Angaben des US-Außenministeriums im vergangenen Jahr vor allem wegen der Gewalt im Irak um mehr als ein Viertel gestiegen. Danach wurden bei mehr als 14.000 Anschlägen rund 20.000 Menschen getötet, rund 3.000 mehr als im Jahr zuvor. Das geht aus dem am Montag in Washington veröffentlichten Länderbericht des Außenministeriums über den Terrorismus 2006 hervor.

Danach verzeichnete der Irak 45 Prozent aller weltweit verübten Terroranschläge. Allein im Irak wurden nach Angaben des State Departments 13.000 Menschen getötet. Die meisten Opfer der Anschläge waren nach den Worten des amtierenden US-Anti-Terror-Koordinators Frank Urbancic Muslime. Zu den Opfern gehören rund 1.800 Kinder.

In dem Bericht zieht die US-Regierung mehr als fünf Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eine gemischte Bilanz des weltweiten Anti-Terror-Kampfes. Einerseits seien erfolgreiche Schläge gegen Terrororganisationen und deren Führer gelungen. Andererseits gebe es weiterhin Länder wie Kuba, Nordkorea, Sudan und Syrien, die Terrorismus förderten. Als größter Staatssponsor wird der Iran genannt.

Lage in Europa

Zur Lage in Europa schreibt das Außenministerium, dass es zwar 2006 keinen größeren Terroranschlag gegeben habe, dass aber vereitelte Anschläge und die wachsende Radikalisierung von jugendlichen Einwanderern Grund zur Sorge bereiteten. Außerdem gebe es in Europa Netzwerke, die Terrorgruppen unterstützen. Die Europäische Union wird kritisiert, weil sie zögere, die Vermögen von Wohlfahrtsorganisationen einzufrieren, die die radikal-islamische Hamas-Bewegung in den Palästinensergebieten oder die schiitische Hisbollah im Libanon unterstützen.

Deutschland wird in dem Bericht dafür gelobt, die Gesetzgebung für den Anti-Terror-Kampf verschärft zu haben. Andererseits hätten deutsche Gesetze und deutsche Gerichte mit ihrer weit reichenden Sicht auf die Bürgerrechte in manchen Fällen den Erfolg von Anklagen verhindert.

Israelisch-palästinensischer Konflikt

In dem Bericht räumt das Außenministerium ein, dass der Irak-Krieg von Terroristen als Schlagwort für die Radikalisierung und extremistische Aktivitäten genutzt worden sei, die auch Nachbarländer instabiler gemacht hätten. Der israelisch-palästinensische Konflikt wird als größte Quelle für die Motivation von Terroristen beschrieben.

Das US-Außenministerium bezeichnet das Terrornetzwerk El Kaida als die größte Sicherheitsgefahr für die USA. El Kaida gehe immer weiter zu einer Art "Guerilla-Terrorismus" über und versuche, Massenvernichtungswaffen in die Hände zu bekommen, um größtmöglichen Schaden anzurichten, heißt es.

Quelle: ntv.de

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