Beim Kampf gegen den IS Irakische Luftwaffe bombardiert Babystation
06.09.2014, 19:42 Uhr
Ein Kämpfer der schiitischen Badr-Brigade im Irak zeigt seine Waffe.
(Foto: Reuters)
Im Norden Iraks gehen Kampfjets der Armee gegen Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat vor. Doch die Bomben verfehlen ihr Ziel und Treffen die Babystation eines Krankenhauses. Die Folgen des Irrtums sind fatal.
Die irakische Armee hat bei Luftangriffen auf vermeintliche Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Norden des Landes die Frühgeborenenstation eines Krankenhauses getroffen. 18 Menschen kamen ums Leben, darunter acht Babys. Bei der Attacke in dem Ort Al-Hawidscha seien 16 weitere Menschen verletzt worden, meldete die kurdische Nachrichtenagentur Bas News.
Die Kinderstation wurde demnach völlig zerstört. Einwohner versuchten, die Verletzten zu bergen und in andere Krankenhäuser zu bringen, hieß es weiter. Al-Hawidscha liegt rund 300 Kilometer nördlich von Bagdad. Der Ort wird vom IS beherrscht. In der Region kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen den Extremisten und irakischer Armee, die von kurdischen Einheiten dabei unterstützt wird.
Die irakische Luftwaffe hatte Al-Hawidscha bereits in den vergangenen Tagen angegriffen. IS-Extremisten stürmten in der Nähe des Ortes ein Dorf und verschleppten mindestens 50 Männer.
Die USA schmieden derzeit eine Allianz gegen die Miliz im Irak, wo sie einen großen Teil des Landes kontrolliert. Die syrische Regierung erklärte, sie sollte als Partner im Kampf gegen die Gruppierung Islamischer Staat einbezogen werden. Der Westen, der den Aufstand gegen die syrische Führung unterstützt, lehnt dies aber bislang ab.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa