Politik

"Nur für den Verteidigungsfall" Iran baut Kriegsschiffe

Iran testet seine Drohne.

Iran testet seine Drohne.

(Foto: dpa)

Neue Raketen und eine Kampf-Drohne, U-Boote und Torpedos: Der Iran vermeldet jede Menge Neuzugänge in seinem Militärarsenal. Nun kommen noch Schnellboote hinzu.

Nach der Präsentation neuer Raketen und einer Kampf-Drohne will der Iran jetzt auch seine Kriegsmarine aufrüsten. Unter Aufsicht der Revolutionsgarden habe der Bau von zwei Schnellbooten für den Einsatz von Torpedos und Raketen begonnen, berichteten iranische Staatsmedien. Die Schnellboote seien sowohl für Patrouillenfahrten wie auch den Kriegseinsatz geeignet.

Experten hatten in der Vergangenheit immer wieder Zweifel an den vom Iran verkündeten Rüstungsprojekten geäußert. Am Wochenende präsentierte das Regime eine Drohne, die "eine größere Menge Sprengstoff" bis zu 1000 Kilometer weit transportieren könne. Anfang August zeigte die iranische Kriegsmarine vier neue leichte U- Boote. Diese seien vollständig im eigenen Land hergestellt worden, hieß es. Sie sollen ebenfalls Torpedos und Raketen abfeuern können.

Die iranische Führung betont, die Streitkräfte seien "nur auf den Verteidigungsfall" eingestellt. Im Westen besteht aber die Sorge, dass der Iran mit seinen Schahab-3-Raketen, die eine Reichweite von 2000 Kilometern haben sollen, Israel angreifen könnte.

Am Wochenende hatte die iranische Führung das erste Atomkraftwerk des Landes in Buschehr am Persischen Golf in Betrieb genommen. Der mit Hilfe Russlands gebaute Leichtwasserreaktor ist nicht Bestandteil der Sanktionen, die der Weltsicherheitsrat aus Sorge vor einem iranischen Atomwaffenprogramm verhängt hat.

Deutschland rief den Iran nach der Inbetriebnahme des AKW auf, auf die Anreicherung von Uran zu verzichten. Die Belieferung des Kraftwerks in Buschehr "mit Brennstoff aus Russland zeigt ja, dass der Iran keine eigene Anreicherungskapazität entwickeln muss, um die Kernenergie friedlich zu nutzen", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Andreas Peschke, in Berlin. Deutschland respektiere das Recht des Irans auf eine friedliche Nutzung der Kernenergie, solange dies in Übereinstimmung mit den internationalen Verpflichtungen geschehe, sagte der Sprecher weiter.

Quelle: ntv.de, dpa

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