Politik

In einem Tunnelsystem nahe Teheran versteckt Iran baut neue geheime Atomanlage

Ruhani soll mit der Atompolitik seines Landes eng verstrickt sein.

Ruhani soll mit der Atompolitik seines Landes eng verstrickt sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Iran hat seit Kurzem einen neuen Präsidenten: Hassam Ruhani. Jetzt wird bekannt, dass Ruhani eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des umstrittenen iranischen Atomprogramms sowie eines geheimen Atomprojekts gespielt haben soll. Von der neuen Anlage kommen erstmals Details ans Licht.

Die iranische Exil-Opposition hat die Existenz einer neuen geheimen Atomanlage im Iran enthüllt. Die Anlage befinde sich in der Nähe der Stadt Damavand in der Provinz Teheran, hieß es in einer in Paris veröffentlichten Erklärung des Nationalen Widerstandsrats des Iran. Die Informanten der Organisation hätten im Laufe eines Jahres aus Regierungsstellen verlässliche Angaben zu der bisher strikt geheim gehaltenen Anlage erhalten. Bestätigt sind diese Angaben allerdings nicht.

Der Widerstandsrat mit Sitz im Großraum Paris hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach Geheimnisse des iranischen Atomprogramms enthüllt. Der Codename der Anlage lautet der Erklärung zufolge "Projekt Kossar". Sie befinde sich in einem Tunnelsystem in den Bergen nördlich von Damavand. Die erste Bauphase habe 2006 begonnen und sei kürzlich abgeschlossen worden.

Die zweite Phase habe vor kurzem begonnen. Ziel sei es, 30 Tunnel und ebenso viele Lager zu bauen. Die Gesellschaft Iman Gostaran Mohit überwache das Projekt. Deren Chef sei Mohsen Fachrisadeh, "eine Schlüsselfigur des iranischen Atomprogramms". Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte bei ihren Verhandlungen mit Teheran in der Vergangenheit mehrfach vergeblich versucht, Fachrisadeh zu treffen.

"Diese Enthüllungen zeigen einmal mehr, dass das Mullah-Regime keinerlei Absicht hat, sein Projekt der Herstellung einer Atomwaffe zu stoppen oder auch nur auszusetzen", erklärte der Widerstandsrat weiter. Der neue Präsident Hassan Ruhani habe eine entscheidende Rolle bei der Weiterführung des Projektes Kossar gespielt. Von ihm einen Wandel in der Atomfrage zu erhoffen sei "ein fürchterlicher Fehler".

Quelle: ntv.de, AFP

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