Streit mit dem Westen Iran beschwichtigt und teilt aus
19.01.2012, 12:18 Uhr
Der türkische Präsident Abdullah Gül begrüßt Staatsgast Ali Akbar Salehi aus dem Iran.
(Foto: REUTERS)
Nach der Eskalation der vergangenen Wochen ist der Iran im Konflikt mit dem Westen um Ausgleich bemüht. Bei einem Besuch in der Türkei hebt Außenminister Salehi das Streben des Iran nach "Frieden und Stabilität in der Region" hervor. Im selben Atemzug erhebt er jedoch neue Vorwürfe gegen die USA.
Irans Außenminister Ali Akbar Salehi hat sich um Entspannung im Streit mit dem Westen bemüht. Der Iran habe niemals in seiner Geschichte versucht, den Seeverkehr durch die Meerenge von Hormus zu blockieren, sagte Salehi während eines Besuchs in der Türkei dem Nachrichtensender NTV. Er appellierte an alle Länder der Region, sich nicht in "eine gefährliche Lage" bringen zu lassen.
"Wir wollen Frieden und Stabilität in der Region", versicherte Salehi. Zugleich warf er der US-Regierung vor, die tausende Soldaten in der Region verlegt habe, über "bestimmte Länder" bestimmen zu wollen. Die USA hat ihre fünfte Flotte in dem Golfemirat Bahrain stationiert, zudem befinden sich derzeit am Zugang zum Persischen Golf zwei Flugzeugträgergeschwader.
Die USA und die EU beraten derzeit über die Verhängung eines Importstopps für iranisches Erdöl, um die Führung in Teheran im Streit um das Atomprogramm zum Einlenken zu zwingen. Für den Fall eines Importstopps drohte die Regierung in Teheran Ende Dezember, die Meerenge von Hormus zu sperren. Durch die Seestraße zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer werden 20 Prozent des weltweit vermarkteten Öls transportiert.
Der Iran hatte 1987 und 1988 während des Kriegs mit dem Irak im Persischen Golf und in der Straße von Hormus Seeminen ausgebracht, um irakische Öltanker zu behindern. Nachdem ein US-Kriegsschiff durch eine dieser Minen schwer beschädigt worden war, griffen die USA auf Seiten des Irak in den Konflikt ein und zerstörten zahlreiche iranische Marineschiffe und mehrere Ölplattformen.
Quelle: ntv.de, dpa