Dutzende Tonnen Waffen in Syrien Iran bringt sich in Stellung
20.09.2012, 07:52 Uhr
Iranische Soldaten bei einer Militärparade in Teheran.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dass der Iran Syrien mit Waffen versorgt, gilt schon länger als sehr wahrscheinlich. Ein Geheimdienst meldet nun, dabei handle es sich fast jeden Tag um Dutzende Tonnen. Der Irak dulde den Transit. Außerdem seien viele iranische Soldaten unterwegs.
Der Iran schickt einem westlichen Geheimdienstbericht zufolge im großen Umfang mit Waffen und Soldaten nach Syrien um das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu unterstützen. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass ihr der Bericht vorliege. Um welchen Geheimdienst es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt. Demzufolge finden die Transporte auf dem Luftweg in zivilen Flugzeugen über den Irak statt. Beinahe täglich würden Dutzende Tonnen Waffen und zahlreiche Angehörige der Revolutionsgarden nach Syrien geflogen, heißt es. Bewaffnet würden sowohl die syrischen Regierungstruppen wie auch regimetreue Milizen. Auch auf dem Landweg über den Irak würden Lastwagen große Mengen Waffen und Munition nach Syrien bringen, heißt es weiter.
US-Senator John Kerry hatte erst kürzlich damit gedroht, die USA könnten ihre Unterstützungszahlungen an die irakische Regierung überprüfen. Die Regierung in Bagdad bestreitet, dass sie Waffentransporte in ihrem Luftraum zulässt. Dem Geheimdienstbericht zufolge gibt es zwischen ranghohen iranischen und irakischen Vertretern dagegen ein Abkommen, das den systematischen Waffentransport ermöglicht.
Die Vereinten Nationen arbeiten derweil weiter an einem neuen Friedensplan für Syrien. Nach Angaben von Generalsekretär Ban Ki Moon soll er in naher Zukunft vorlegen. Der seit Mitte März 2011 andauernde Konflikt in dem Land werde die UN-Vollversammlung in der kommenden Woche in New York dominieren, auch wenn er nicht offiziell auf der Tagesordnung stehe, sagte Ban. Bis dahin "könnte" der Syrien-Sondergesandte von UNO und Arabischer Liga, Lakhdar Brahimi, "eine Strategie haben, die der syrischen Führung vorgestellt werden könnte".
Ban beklagte, die Regierung von Präsident Baschar al-Assad und die Rebellen seien entschlossen, den Konflikt militärisch zu entscheiden. Er glaube aber, "dass militärische Mittel keine Lösung bringen". Stattdessen brauche es einen "politischen Dialog, der die ursprünglichen Hoffnungen und Wünsche der syrischen Bevölkerung berücksichtigt", sagte Ban.
Brahimi hatte Assad vor wenigen Tagen in Syriens Hauptstadt Damaskus getroffen. Nach Diplomatenangaben konnte dabei keine Annäherung erzielt werden. Am Wochenende wird Brahimi in New York erwartet, wo er Ban und den UN-Sicherheitsrat informieren soll. In dem Konflikt zwischen Aufständischen und Assads Regierung wurden laut Aktivisten bislang mehr als 27.000 Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, rts/AFP