"Vermoderte Wurzeln" Iran droht Israel
04.06.2007, 07:38 UhrDer iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Israel gewarnt, der Countdown bis zum Zusammenbruch des Landes habe bereits begonnen. "So Gott will, werden wir bald den Kollaps dieses Regimes sehen", sagte Ahmadinedschad nach einem Bericht der Agentur Fars. Israel werde sich den Kräften der Palästinenser und der libanesischen Nation beugen müssen, rief er seinen Anhängern bei einer Veranstaltung zum 18. Todestag von Revolutionsführer Ajatollah Khomeini zu. Ahmadinedschad lehnte zugleich ein Einlenken im Atomstreit mit dem Westen scharf ab.
Falls die israelische Regierung einen weiteren Krieg gegen den Libanon beginnen sollte, dann müsse sie sich auf eine Welle der Empörung im Nahen Osten vorbereiten, in der Israels "vermoderte Wurzeln" untergingen. Gemäßigte arabische Staaten warnte Ahmadinedschad, sollte sie sich daran nicht beteiligen, werde dieser Makel für immer an ihnen haften. Ahmadinedschad hatte in der Vergangenheit mit öffentlich geäußerten Zweifeln am Holocaust und dem Aufruf zur Auslöschung des jüdischen Staates für internationale Empörung gesorgt.
Ahmadinedschad lehnte in seiner Rede auch Kompromisse im Atomstreit mit scharfen Worten erneut ab. Der Westen könne "schreien" so viel er wolle, es werde in der iranischen Atompolitik keine Änderung geben, sagte Ahmadinedschad bei einer Rede zum 18. Todestag von Revolutionsführer Ajatollah Khomeini. Die iranische Regierung sei auch vollkommen unbeeindruckt von den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, in denen eine Einstellung des Atomprogramms gefordert wird.
Der Iran sei bereits ein Nuklearstaat und verfüge über die notwendige Technologie, um selbst seinen atomaren Brennstoff herzustellen, sagte Ahmadinedschad. Im Atomstreit verdächtigt die internationale Gemeinschaft den Iran, Atombomben entwickeln zu wollen. Teheran weist das entschieden zurück und spricht von einem friedlichen Programm zur Energiegewinnung.
"… dem ist nichts hinzuzufügen"
In Europa sind die verbalen Angriffe Ahmadinedschad gegen Israel entschieden zurückgewiesen worden. "Wir haben solche Äußerungen in der Vergangenheit immer zurückgewiesen und dem ist nichts hinzuzufügen", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag in Brüssel. "Die Position der Europäischen Union hinsichtlich des Existenzrechts des Staates Israel ist wohl bekannt."
Quelle: ntv.de