Politik

US-Militär spricht von Angriff Iran droht mit Gegenschlag

Nächste Runde im Streit zwischen den USA und dem Iran: Sollte die Islamische Republik Atomwaffen entwickeln, sei ein Militärschlag für die USA "eine Option", erklärt das US-Militär. Die iranischen Revolutionsgarden drohen mit einem Gegenangriff. Präsident Ahmadinedschad will jedoch zuvor mit Barack Obama reden - vor laufenden TV-Kameras.

Noor-Rakete bei einem iranischen Manöver.

Noor-Rakete bei einem iranischen Manöver.

(Foto: REUTERS)

Im Atomstreit hat der Iran die USA vor einem Militärschlag gewarnt und mit einem Gegenangriff gedroht. Das islamische Land werde entschlossen seine territoriale Integrität und Interessen verteidigen, sagte der Vizechef der paramilitärischen Revolutionsgarden, General Jadollah Dschawani. US-Generalstabschef Mike Mullen hatte zuvor erklärt, ein Militärschlag gegen den Iran bleibe für die USA "eine Option", sollte Teheran Atomwaffen entwickeln.

Sowohl ein Militärschlag als auch die Aussicht, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen könnte, seien in einer ohnehin schon "unglaublich unsicheren Region der Welt" äußert besorgniserregend, so Mullen. "Ich hoffe, es wird nicht dazu (zu einem Militärschlag) kommen. Aber es ist eine wichtige Option."

"Psychologische Kriegsführung"

Dschawani sprach von "psychologischer Kriegsführung der USA". Damit wolle die US-Regierung den Iran dazu bringen klein beizugeben, sagte er zu Mullens Äußerung. Die Weltgemeinschaft verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran hat das stets zurückgewiesen.

Mahmud Ahmadinedschad, Mitte, hat Redebedarf.

Mahmud Ahmadinedschad, Mitte, hat Redebedarf.

(Foto: dpa)

Dschawani zeigte sich überzeugt, dass weder die USA noch Israel es wagen würden, sein Land anzugreifen. "Wir würden auf jeden Angriff entschlossen reagieren. Und die USA sind sich darüber im Klaren, dass der Persische Golf eine strategisch wichtige Region ist. Die Sicherheit dieser Region zu gefährden, würde gleichzeitig eine Gefährdung der amerikanischen Interessen bedeuten", sagte er.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad wertete das andauernde Säbelrasseln der USA als Beweis, dass die Führung in Washington mit ihrem Latein am Ende sei. "Wie viele (UN)-Sanktionen habt Ihr jetzt verhängt? Vier?", sagte er in Anspielung auf die vier bisher vom Weltsicherheitsrat im Atomstreit gegen den Iran verabschiedeten Strafmaßnahmen. "Ihr könnt 4000 Resolutionen verabschieden. Das alles zeigt doch bloß, dass die US-Regierung nicht mehr weiter weiß...", sagte Ahmadinedschad in einer Rede in Teheran. Zuletzt hatte auch die Europäische Union seine Sanktionen gegen die Islamische Republik zusätzlich verschärft.

Ahmadinedschad will Fernsehduell

Gleichzeitig schlug er US-Präsident Barack Obama erneut ein Zweier-Treffen bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September vor. Die Unterredung könnte nach Vorstellung von Ahmadinedschad auch im Rahmen eines Fernseh-Duells über die wichtigsten weltpolitischen Fragen stattfinden. "Wir werden unsere Lösungen für Probleme der Welt vorstellen, um zu sehen, wer die besseren Lösungen hat." Ahmadinedschad hatte einen solchen Vorschlag auch im vergangenen September gemacht. Die USA haben das bisher als Propaganda-Trick abgelehnt.

Der Iran hat bereits wiederholt gewarnt, er werde im Fall eines Angriffs auch die "Ölwaffe" einsetzen und zum Beispiel die für den internationalen Tankerverkehr wichtige Straße von Hormus sperren.

Die Weltmächte verlangen, dass der Iran als Zeichen des guten Willens seine umstrittene Anreicherung von Uran stoppt. Der islamische Staat ist seinerseits zwar zu Verhandlungen bereit, aber nicht zu einer Aussetzung der Urananreicherung.

Quelle: ntv.de, dpa

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