Politik

"Wir sind gesprächsbereit" Iran ein bisschen versöhnlich

Der Iran ist nach den Worten von Präsident Mahmud Ahmadinedschad unter bestimmten Voraussetzungen bereit zu Gesprächen mit der neuen US-Regierung. Allerdings müsse es grundsätzliche Veränderungen geben, sagte Ahmadinedschad bei den Feiern zum 30-jährigen Bestehen der Islamische Republik Iran in Teheran. "Wir sind zu Gesprächen bereit, aber diese sollten in einer Atmosphäre der Gleichwertigkeit und Gerechtigkeit erfolgen."

US-Präsident Barack Obama hatte wenige Stunden zuvor in Washington die Bereitschaft zu einem direkten Dialog mit dem Iran bekräftigt. In einer Pressekonferenz brachte Obama die Hoffnung auf eine Beziehung des "gegenseitigen Respekts und der Chancen" zum Ausdruck. Allerdings äußerte der Präsident auch Besorgnis angesichts des iranischen Strebens nach Atomwaffen und der hasserfüllten Attacken gegen Israel.

Misstrauen bleibt

Eine grundlegende Änderung der Beziehungen werde aber Zeit dauern, sagte Obama: "Über die Jahre hat sich viel Misstrauen aufgebaut, das wird nicht über Nacht geschehen." Der US-Präsident machte gleichzeitig klar, dass er weiterhin "tiefe Sorge" über einige Aspekte der iranischen Politik hege. Obama nannte dabei ausdrücklich "die Finanzierung terroristischer Organisationen" und Irans Streben nach nuklearer Aufrüstung. Dies sei für ihn "inakzeptabel". Vorbedingungen für die Aufnahme von Gesprächen nannte Obama nicht.

Ahmadinedschad forderte in der iranischen Hauptstadt, Ex-US-Präsident George W. Bush und israelische Spitzenpolitiker müssten als Verantwortliche für die Kriege im Irak, in Afghanistan und im Nahen Osten vor Gericht gestellt werden. "Wichtig ist, dass die dunkle Bush-Ära nicht wiederholt wird", sagte Ahmadinedschad. In dem Fall würde der Iran den USA auch im Kampf gegen Terrorismus und Drogenhandel helfen, sagte der iranische Präsident.

Jahrestag der Revolution

Anlässlich des Jahrestags der Islamischen Revolution zogen zehntausende Menschen durch Teheran. Die Demonstranten trugen Schilder und Spruchbänder mit Aufschriften wie "Tod den USA" und "Tod Israel" oder "30 Jahre Freiheit, 30 Jahre Stolz".

In Teheran sind seit dem 1. Februar zahlreiche Plakate aufgehängt. An dem Tag kehrte vor 30 Jahren der islamische Führer Ayatollah Ruhollah Chomeini aus dem Exil in seine Heimat zurück und übernahm die Macht im Iran. Zuvor hatte am 16. Januar 1979 der letzte Schah von Persien, Mohammed Resa Pahlewi, sein Land unter dem Druck der Straße verlassen. Die Islamische Republik Iran wurde am 1. April 1979 proklamiert, die Verfassung im Dezember desselben Jahres in Kraft gesetzt.

Quelle: ntv.de

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