Politik

IAEA-Bericht heruntergespielt Iran lässt Inspektoren zu

Der Iran macht im Atomstreit Zugeständnisse und lässt Inspektionen seiner neuen Urananreicherungsanlage nahe der Stadt Ghom zu. Derweil spielt der Sicherheitsberater der US-Regierung, Jones, einen IAEA-Bericht herunter.

Die wahrscheinliche Lage der neuen iranischen Urananreicherungsanlage nahe der iranischen Stadt Ghom.

Die wahrscheinliche Lage der neuen iranischen Urananreicherungsanlage nahe der iranischen Stadt Ghom.

(Foto: dpa)

Schon am 19. Oktober will der Leiter der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, mit Vertretern Russlands und Frankreichs darüber beraten, wie und wie viel bereits niedrig angereichertes Uran aus der Atomfabrik Natans zur weiteren Anreicherung ins Ausland geschafft werden kann.

Atom-Programm gestoppt?

Unterdessen hat der Sicherheitsberater der US-Regierung, Jim Jones, einen Bericht von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) heruntergespielt, nach dem der Iran in der Lage sei, eine Atombombe zu bauen. Im Sender CNN sagte Jones, er halte an bereits existierenden Analysen fest, nach denen der Iran sein Programm zum Bau der Atombombe im Jahr 2003 gestoppt habe.

In dem am Wochenende in der "New York Times" bekanntgewordenen Bericht heißt es, Teheran habe genügend Informationen für die Entwicklung und den Bau einer funktionierenden Atombombe. Der Expertenbericht betone aber, dass die Schlussfolgerungen provisorisch seien und weiterer Bestätigung durch Beweise bedürften. Die Hinweise stammten von Geheimdiensten und IAEA-Untersuchungen.

"Ich denke, es gibt in beide Richtungen viele Spekulationen", sagte Jones. Er setze auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen mit Teheran. "Was sich in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit dem Iran getan hat, ist sehr bedeutsam."

Urananreicherung im Ausland

Die Urananreicherung im Ausland ist seit langem ein Vorschlag des Weltsicherheitsrates, den der Iran bisher aber zurückgewiesen hatte. Der Iran hat nach Schätzungen in Natans bereits rund 1,5 Tonnen Uran auf rund 3,5 Prozent angereichert. Für den Betrieb in speziellen Reaktoren, aber auch für den Bau einer Atombombe muss es weiter auf 20 Prozent angereichert werden. Jetzt muss geklärt werden, wie viel des niedrig angereicherten Urans aus Natans ins Ausland gebracht wird. Von dort soll es zu einem medizinischen Forschungsreaktor in Teheran zurück transportiert werden. Durch dieses Verfahren kann die IAEA besser überwachen, dass kein Material zum Bombenbau abgezweigt wird. Teheran beteuert seit Jahren, das Uran allein zur Energiegewinnung nutzen zu wollen.

Quelle: ntv.de, dpa

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