Politik

Tankstellen angezündet Iran rationiert Benzin

Im Iran, einem der ölreichsten Länder der Welt, ist das Benzin für Privatautos rationiert. Wie die Nachrichtenagentur ISNA unter Berufung auf das Erdölministerium berichtete, erhalten die Iraner ab sofort pro Auto und Monat nur noch 100 Liter Benzin zum staatlich festgelegten Preis von umgerechnet rund acht Eurocent pro Liter Normalbenzin beziehungsweise elf Cent für Super. Die Ankündigung führte in der Nacht in der Hauptstadt Teheran zu Protesten und einem Verkehrschaos, als Autofahrer versuchten, noch vor Inkrafttreten der Rationierung ihre Tanks zu füllen. Hintergrund der Maßnahme sind die geringen Raffinerie-Kapazitäten der iranischen Ölindustrie.

Vielfach äußerten die Autofahrer in der Nacht ihren Unmut über die Regierung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad. Zwei Tankstellen wurden sogar angezündet. Zu Unverständnis führt vor allem die Tatsache, dass die Regierung eines der größten Erdöl exportierenden Länder zu solchen Maßnahmen greifen müsse.

Wie ISNA weiter berichtete, sei geplant, dass über die rationierte Menge hinaus Benzin künftig für das Drei- bis Vierfache des staatlichen Preises angeboten werden solle. Entschieden sei darüber jedoch noch nicht. Im Iran ist Treibstoff nur über die so genannte "Smart Card", einen staatlichen Benzinkupon, erhältlich, die die Regierung im Kampf gegen die Energieverschwendung eingeführt hatte.

Obwohl der Iran als führendes OPEC-Mitglied täglich rund 4,2 Millionen Barrel Rohöl fördert, muss das Land im Jahr bis zu sechs Milliarden Euro für den Import von Kraftstoffen ausgeben, da die iranischen Raffinerien den Eigenbedarf nicht decken können. Anfang des Monats war bereits das Benzin für Behördenfahrzeuge auf monatlich 300 Liter rationiert worden.

Quelle: ntv.de

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