Christen mit Taliban verglichen Iran verhaftet Missionare
04.01.2011, 22:28 UhrIn der Provinz Teheran nimmt die iranische Polizei nach eigenen Angaben christliche Missionare fest. Weitere Verhaftungen sollen folgen. Der Provinzgouverneur spricht von einer "korrupten" und "fehlgeleiteten" Bewegung, die Verhafteten seien wie die Taliban "Parasiten".

Die Qara Kelisa (Schwarze Kirche) liegt 850 Kilometer nordwestlich von Teheran. Tausende iranische Christen pilgern einmal im Jahr hierher.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Im Iran sind mehrere christliche Missionare festgenommen worden. Die Anführer einer "korrupten" und "fehlgeleiteten" Bewegung seien in der Provinz Teheran festgenommen worden und weitere Festnahmen stünden bevor, sagte der Gouverneur der Provinz Teheran, Mortesa Tamaddon, der iranischen Nachrichtenagentur Irna. Ob es sich dabei um Iraner oder Ausländer handelte und welcher Bewegung sie angehörten, sagte Tamaddon nicht.
Tamaddon verglich die Festgenommenen mit den radikalislamischen Taliban. "Genau wie die Taliban, die sich im Islam wie ein Parasit festgesetzt haben, haben sie mit britischer Unterstützung eine Bewegung im Namen des Christentums gebildet", sagte der Gouverneur.
Die iranische Verfassung erkennt neben Anhängern des Zoroastrismus und Juden auch Christen offiziell als religiöse Minderheit an. Christen dürfen ihren Glauben frei ausleben und Abgeordnete ins Parlament entsenden. Allerdings steht Missionsarbeit unter Strafe und gemäß dem auf der Scharia basierenden Strafrecht kann der Übertritt vom Islam mit dem Tod bestraft werden. In den vergangenen Jahren wurden wiederholt christliche Konvertiten inhaftiert und die Polizei ging immer wieder gegen private "Hauskirchen" vor.
Quelle: ntv.de, AFP