Experimente mit Nuklearwaffen Iran verwischt Test-Spuren
30.08.2012, 19:51 Uhr
Wandbild in Teheran.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Vereinten Nationen sind sich sicher, dass der Iran die Anzahl seiner Uran-Zentrifugen in einem unterirdischen Atomkomplex binnen weniger Monate mehr als verdoppelt hat. Zudem soll das Land versuchen, die Spuren von Experimenten für die Entwicklung von Atomwaffen zu verwischen. Gebäude würden abgerissen und Flächen gesäubert.
Der Iran hat aus Sicht der UN-Atomwächter Spuren von Experimenten für die Entwicklung von Atomwaffen verwischt. Dabei gehe es um ein zentrales Gebäude in der Militäranlage Parchin, in der solche Tests vermutet werden, heißt es in einem in Wien vorgelegten Iran-Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Den Atomwächtern machten dort weitreichende Aufräumarbeiten Sorgen.
Satellitenaufnahmen der Anlage hatten in den vergangenen Wochen den Verdacht erhärtet, dass Teheran im Geheimen an Atomwaffen arbeitet. Diese zeigen, dass in Parchin Materialien abtransportiert, Gebäude abgerissen und Flächen gesäubert wurden. Aktuell fordert die IAEA im Atomstreit neben der Klärung anderer offener Fragen vor allem Zugang zu der verdächtigen Militäranlage Parchin, in der sie Tests mit nuklearem Material vermutet.
Zudem treibe der Iran seine Urananreicherung weiter voran: Die Produktionskapazitäten der Anlage in Fordo seien verdoppelt worden, heißt es in dem IAEA-Bericht. In der unterirdischen Anlage nahe der zentraliranischen Stadt Qom seien rund 2000 Zentrifugen installiert gegenüber rund 1000 im Mai. Allerdings seien nur etwa 700 der Zentrifugen, die zur Anreicherung von Uran benötigt werden, in Betrieb.
Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Der Iran weist die Vorwürfe entschieden zurück und beharrt auf seinem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Am Donnerstag bekräftigte Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei in einer Rede auf dem Gipfel der blockfreien Staaten in Teheran, der Iran werde "niemals nach einer Atomwaffe streben".
Quelle: ntv.de, dpa