Politik

Weitere Raketentests geplant Iranischer Satellit im Sommer

Trotz internationaler Kritik treibt der Iran sein umstrittenes Raketenprogramm mit Tempo voran. Sein Land werde bereits in diesem Sommer einen ersten eigenen Satelliten ins Weltall schießen, erklärte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad in einer Rede anlässlich des 29. Jahrestages der Islamischen Revolution. Das Satelliten-Projekt diene reinen Forschungszwecken und werde ohne ausländische Hilfe umgesetzt.

Zur Vorbereitung des Starts werde der Iran in den nächsten Monaten noch zwei weitere Raketentests unternehmen. Gleichzeitig bekräftigte Ahmadinedschad erneut den Anspruch seines Landes auf ein ziviles Atomprogramm. Damit spitzt sich der Streit zwischen der internationalen Gemeinschaft und der Regierung in Teheran weiter zu.

"Mit Gottes Willen wird der erste hundertprozentig iranische Satellit im nächsten Sommer in der Umlaufbahn positioniert", rief Ahmadinedschad in Teheran einer jubelnden Menschenmenge zu. In iranischen Staatsmedien war zuletzt der März 2009 als frühster Termin für den Start des Satelliten namens "Omid" (Hoffnung) genannt worden. Die Raketentechnologie zur Entsendung von Satelliten kann auch zum Abschuss von Waffen genutzt werden.

Der Iran hatte in der vergangenen Woche eine Rakete für den Abschuss eines Satelliten getestet und damit internationale Kritik ausgelöst. Neben den USA zeigte sich auch Russland äußerst besorgt, da der Test neue Fragen über die tatsächlichen Ziele des iranischen Atomprogramms aufwerfe. Bisher hatte die Regierung in Moskau stets die Vorwürfe des Westens in Zweifel gezogen, wonach der Iran unter dem Deckmantel seines Atomprogramms nach Nuklearwaffen strebt.

Ungeachtet dessen erklärte Ahmadinedschad in Teheran: "Die iranische Nation wird kein Jota von ihren nuklearen Rechten abrücken." Zudem warf der Präsident den fünf Veto-Mächten des UN-Sicherheitsrats und Deutschland Propaganda vor. Zehntausende Iraner feierten in mehreren Städten den Sturz des von den USA gestützten Schahs und die Errichtung eines Religionsstaates 1979. Frauen in Tschadors und Männer skandierten "Tod für Amerika". Einige Teilnehmer verbrannten Uncle-Sam-Puppen.

Nach monatelangem Ringen hatten sich die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschland Ende Januar auf eine neue UN-Resolution geeinigt, die eine moderate Verschärfung der bestehenden Sanktionen vorsieht.

Quelle: ntv.de

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