Politik

Opfer auf beiden Seiten Isaf tötet Zivilisten

Verletzte Frauen werden nach dem Angriff in eine Klinik gebracht.

Verletzte Frauen werden nach dem Angriff in eine Klinik gebracht.

(Foto: AP)

Bei einem Nato-Luftangriff in Afghanistan sind mehrere Frauen getötet worden. Ein lokaler Behördenvertreter sprach von acht getöteten und acht verletzten Frauen bei dem Angriff östlich der Hauptstadt Kabul. Ein Sprecher der internationalen Isaf-Truppe bedauerte den Vorfall und sprach von fünf bis acht getöteten Zivilisten. Der Angriff habe Aufständischen in der Region gegolten.

Zivile Opfer bei Nato-Angriffen schüren immer wieder den Zorn der afghanischen Bevölkerung auf die ausländischen Streitkräfte. Präsident Hamid Karsai hatte die Isaf mehrmals vehement aufgefordert, zivile Opfer zu vermeiden.

Angreifer in afghanischen Polizeiuniformen töteten unterdessen erneut vier Nato-Soldaten. Der Zwischenfall habe sich im Süden des Landes ereignet, teilte ein Sprecher der internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf mit. Einer der Angreifer, der offenbar Mitglied der nationalen Polizei war, wurde demnach getötet. Der Isaf-Sprecher machte keine Angaben zu der Nationalität der getöteten Soldaten. Nach Angaben der afghanischen Polizei ereignete sich der Zwischenfall im Distrikt Mizan in der Provinz Zabul, wo vor allem US-amerikanische und polnische Truppen stationiert sind.

Zuletzt wurden immer wieder Isaf-Soldaten von Angehörigen der afghanischen Streitkräfte oder der Polizei angegriffen und getötet. Allein 2012 starben auf diese Weise bereits 51 ausländische Soldaten in Afghanistan. Erst am Samstag hatte ein Angreifer in Polizeiuniform zwei britische Soldaten in der südafghanischen Unruheprovinz Helmand getötet. Zuvor waren zwei US-Soldaten bei einem Angriff von Taliban auf den Nato-Stützpunkt gestorben, auf dem auch der britische Prinz Harry als Hubschrauberpilot stationiert ist.

Angriffe von Attentätern aus den afghanischen Sicherheitskräften hatten zuletzt deutlich zugenommen. In diesem Jahr kamen dabei mehr als 50 ausländische Militärangehörige um.

Bis 2014 soll die Verantwortung für die Sicherheit in Afghanistan von den Nato-Kampftruppen an die Afghanen übergeben werden. Danach sollen die meisten ausländischen Soldaten aus dem Land abziehen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen