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"Die Situation eskaliert" Israel: Hisbollah zieht Libanon in den Krieg hinein

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Israel sieht Anzeichen, dass die libanesische Hisbollah in den Konflikt mit der Hamas einsteigen will.

Israel sieht Anzeichen, dass die libanesische Hisbollah in den Konflikt mit der Hamas einsteigen will.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

An der Grenze zum Libanon brechen immer mehr Kämpfe zwischen Hisbollah und Israel aus. Die israelische Armee befürchtet, dass sich der Konflikt auf das ganze Land ausbreiten könnte. Dann stünden Israel und der Libanon im Krieg gegeneinander - und das bringe "keine Gewinne, aber viele Verluste".

Nach den erneuten Gefechten im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon hat das israelische Militär der Hisbollah vorgeworfen, den Libanon in einen Krieg hineinzuziehen. "Die Hisbollah greift an und zieht den Libanon in einen Krieg hinein, der diesem keine Gewinne, aber viele Verluste" bringen würde, erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus auf X, ehemals Twitter. Die pro-iranische Schiitenmiliz spiele ein "sehr, sehr gefährliches Spiel. Sie eskaliert die Situation. Wir sehen jeden Tag mehr und mehr Angriffe", fügte er hinzu.

Israels Fokus sei bislang weiter auf die Grenzregion im Süden des Libanons gerichtet, wo das Militär auf Angriffe der Hisbollah antworte, so der Armeesprecher. Doch der Libanon müsse sich jetzt die Frage stellen und sie selbst beantworten: "Ist der libanesische Staat wirklich bereit, das, was vom libanesischen Wohlstand und von der libanesischen Souveränität noch übrig ist, zugunsten von Terroristen im Gazastreifen, für den IS von Gaza, aufs Spiel zu setzen?"

Am Samstag hatte es wieder Gefechte in dem Grenzgebiet gegeben. Die Hisbollah erklärte, dabei seien vier ihrer Kämpfer getötet worden. Die Palästinensermiliz Islamischer Dschihad meldete einen toten Kämpfer. Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel vor zwei Wochen wurden an der israelisch-libanesischen Grenze mindestens vier Menschen in Israel getötet - drei Soldaten und ein Zivilist. Im Südlibanon wurden mehr als 20 Menschen getötet. Bei den meisten handelte es sich um Kämpfer, aber auch mindestens vier Zivilisten, darunter ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters, wurden getötet.

Die Hisbollah ist die einzige libanesische Gruppierung, die ihre Waffen nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 behalten hat und nun über ein größeres Arsenal verfügt als die Armee. Die vom Iran unterstützte Miliz lieferte sich 2006 einen verheerenden Krieg mit Israel, bei dem im Libanon mehr als 1200 Menschen, zumeist Zivilisten, starben. Auf israelischer Seite starben 160 Menschen, die meisten von ihnen Soldaten.

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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