Nach Angriffen aus Gaza Israel: Iran steckt hinter Gewalt
14.03.2012, 19:47 Uhr
Netanjahu weiß wer hinter den Attacken aus Gaza steckt: Die Führung in Teheran.
(Foto: REUTERS)
Das Kräftemessen zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen ist vorerst beendet. Aber beide Seiten stehen sich weiter bis an die Zähne bewaffnet gegenüber. Netanjahu wirft Teheran vor, die Lage im Gazastreifen gezielt anzuheizen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht Teheran als direkten Drahtzieher der anhaltenden Raketenangriffe aus dem Gazastreifen. "Der Iran steckt hinter dem, was in Gaza passiert", sagte Netanjahu im Parlament in Jerusalem. Nach anfänglichen Problemen wurde eine Waffenruhe zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und Israel am zweiten Tag weitgehend eingehalten.
Im Gazastreifen starb ein Siebenjähriger an seinen am Montag erlittenen Verletzungen. Die Zahl der seit vergangenem Freitag getöteten Palästinenser erhöhte sich damit auf 26. Der Junge sei bei einer Beerdigung für getötete palästinensische Kämpfer von einer verirrten Kugel getroffen worden, sagte der Sprecher des medizinischen Notdienstes, Adham Abu Selmeja.
Gaza als "Vorposten des Irans"
Netanjahu nannte den Gazastreifen am Mittwoch einen "Vorposten des Irans". Die Raketen, das Geld und die Ausrüstung der militanten Palästinenser würden alle von Teheran geliefert, das auch die Anweisungen gebe. Teheran spanne als Schutzpatron einen "Schirm" über die militanten Palästinenserorganisationen im Gazastreifen sowie die libanesische Hisbollah-Miliz. "Und jetzt stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn dieser Schirm atomar wird", sagte Netanjahu in Jerusalem. "Hinter den Terrororganisationen würde ein Staat stehen, der zu unserer Zerstörung aufruft und mit Nuklearwaffen aufgerüstet ist." Jeder verantwortliche Spitzenpolitiker müsse verstehen, "dass man das nicht geschehen lassen darf".
Auslöser der schwersten Kämpfe seit vergangenem August war die Tötung des Chefs der radikalen Palästinenserorganisation Volkswiderstandskomitee, Zuher al Kesi, und eines seiner Helfer am Freitag. Er habe einen schweren Terroranschlag gegen Israel vom Sinai aus geplant, lautete die Begründung Israels.
Im Süden Israels begann sich das Leben unterdessen wieder zu normalisieren. Nach dreitägiger Unterbrechung öffneten Schulen und Kindergärten wieder. Allerdings zog es etwa die Hälfte der Schüler vor, noch zu Hause zu bleiben, berichteten israelische Medien.
Quelle: ntv.de, dpa