Politik

Grenzstürmer angeblich bezahlt Israel beschwert sich über Syrien

Israelische Soldaten feuern Tränengas auf Demonstranten.

Israelische Soldaten feuern Tränengas auf Demonstranten.

(Foto: dpa)

23 Menschen seien beim Grenzsturm auf den Golanhöhen getötet worden, behauptet die Regierung in Damaskus. Israel beschwert sich bei den UN. Eine syrische Oppositionsgruppe erklärt, den palästinensischen Demonstranten sei Geld für ihren Grenzsturm gegeben worden.

Nach dem tödlichen Grenzsturm Hunderter Palästinenser auf den besetzten Golanhöhen will Israel bei den Vereinten Nationen Beschwerde gegen Syrien einlegen. Israel wirft Syrien vor, es missbrauche die palästinensischen Demonstranten, um von den internen Unruhen in dem arabischen Land abzulenken.

Gerüchten zufolge soll das Assad-Regime Demonstranten für die Teilnahme an dem Grenzsturm bezahlt haben. Syrische Bauern hätten 1000 Dollar für ihre Anwesenheit bekommen, Familien von Todesopfern sollten sogar 10.000 Dollar bekommen, heißt es in einer Mitteilung der oppositionellen syrischen Reformpartei, die sich auf Geheimdienstinformationen beruft.

Demonstranten ziehen einen Verwundeten aus dem syrisch-israelischen Grenzgebiet.

Demonstranten ziehen einen Verwundeten aus dem syrisch-israelischen Grenzgebiet.

(Foto: REUTERS)

Am Sonntag waren nach syrischen Angaben an der Grenze 23 Menschen getötet und 350 weitere verletzt worden. Israel bezeichnete die Zahl der Toten und Verletzten als übertrieben. Bereits am Nakba-Tag hatte es einen Sturm auf Israel gegeben.

Die Demonstranten hatten am sogenannten Naksa-Tag versucht, die Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen zu überrennen. Die israelische Armee blieb deswegen weiter in erhöhter Alarmbereitschaft. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, die Soldaten hätten Anweisung erhalten, niemanden von Syrien aus über die Grenze zu lassen.

"Schüsse nur auf die Beine"

Nach Angaben der israelischen Armee hatte man die palästinensischen Demonstranten über Lautsprecher in arabischer Sprache dazu aufgerufen, die Waffenstillstandslinie nicht zu überschreiten. Scharfschützen hätten auf die Beine von Grenzstürmern gezielt, die diese Anweisung missachteten. Die Militärsprecherin teilte mit, es seien im Grenzbereich auch bis zu vier Tretminen explodiert, als in einem Dornenfeld Feuer ausbrach.Dieses sei durch eine Brandflasche entfacht worden, die einer der Palästinenser in Richtung der Soldaten geworfen habe.

Naksa bedeutet Rückschlag. Die Palästinenser wollten mit den Protesten an die Eroberung des Westjordanlands, des Gazastreifens und Ost-Jerusalems und auch der Golanhöhen durch Israel während des Sechstagekriegs von 1967 erinnern.

"Der Golan in meinem Herzen"

Der israelische Vize-Außenminister Danny Ajalon warf dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vor, er setze die Demonstranten als "Kanonenfutter" gegen Israel ein. Israel habe das Recht und die Pflicht, seine Souveränität zu verteidigen, sagte er dem israelischen Rundfunk am Montag.

Das von den Muslimbrüdern und der noch jungen Demokratiebewegung bedrängte syrische Regime hatte die dramatischen Szenen, die sich auf den Golanhöhen abspielten, offensichtlich ausgeschlachtet, um von den Massakern im eigenen Land abzulenken. Das syrische Staatsfernsehen strahlte am Sonntag eine Dokumentation mit dem Titel "Der Golan in meinem Herzen" aus.

Quelle: ntv.de, dpa

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