"Keine politischen Besuche" Israel brüskiert Belgien
25.01.2010, 11:46 UhrEin belgischer Minister darf nicht wie geplant in den Gazastreifen reisen, die israelische Regierung verweigert "politische Besuche" dort.

Nicht jeder darf rein: Ein Palästinenser im Gazastreifen an der Grenze zu Israel.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die israelische Regierung hat dem belgischen Entwicklungsminister Charles Michel die Einreise in den Gazastreifen untersagt. Zur Begründung erklärte der israelische Vize-Außenminister Danny Ajalon, derartige Besuche könnten lediglich die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas stärken und aufwerten. Israel genehmige für den Gazastreifen humanitäre Hilfe, einschließlich Nahrungsmittel und Medikamente, aber "keine politischen Besuche".
Michel nannte Israels Verhalten laut eines Berichts des belgischen Fernsehsenders RTL-TVI "unannehmbar" und kündigte an, dass er die Europäische Union damit befassen werde. Belgien hat Fonds zur Unterstützung des UN-Hilfwerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) für den Bau von Schulen im Gazastreifen freigemacht. Wegen der israelischen Blockade des Palästinensergebiets konnte mit dem Bau jedoch nicht begonnen werden.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte die hermetische Abriegelung des Gazastreifens vergangene Woche als "kollektive Bestrafung" der fast 1,5 Millionen dort lebenden Palästinenser bezeichnet.
Quelle: ntv.de, AFP