Politik

Nach Ermordung von Jugendlichen Israel greift Dutzende Ziele der Hamas an

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Der Tod von drei israelischen Jugendlichen ruft international Entsetzen hervor - und eine harte Antwort durch Israel. Ministerpräsident Netanjahu droht: "Hamas wird dafür bezahlen." Israel fliegt Dutzende Angriffe gegen Ziele im Gazastreifen.

Die israelische Luftwaffe hat nach dem Fund der Leichen von drei vermissten israelischen Jugendlichen im Westjordanland nach Augenzeugenberichten Dutzende Angriffe gegen Ziele im Gazastreifen geflogen. Überall seien Explosionen zu hören gewesen. Sicherheitsleute der radikalislamischen Hamas erklärten, es seien mehr als 25 Luftangriffe innerhalb von zehn Minuten gewesen.

Ziele waren den Angaben zufolge Militäreinrichtungen der Hamas und des Islamischen Dschihad. Die Einrichtungen seien bereits evakuiert gewesen. Auch von See habe die israelische Marine den nördlichen Gazastreifen beschossen. Zunächst gab es keine Berichte über Opfer.

Der Angriff kam nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts unter Vorsitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die israelische Zeitung "Haaretz" hatte unter Berufung auf einen hohen Beamten berichtet, das Sicherheitskabinett habe keine unmittelbare Entscheidung über harte Maßnahmen getroffen. Das Gremium werde an diesem Dienstag nach der Beerdigung der drei Jugendlichen erneut zusammentreten, sagte der Beamte diesen Angaben zufolge.

Israel drohte indes mit Vergeltung. Aus dem Büro von Netanjahu verlautete: "Hamas ist verantwortlich und Hamas wird dafür bezahlen."

Hamas beschuldigt Israel

Präsident Mahmud Abbas berief nach dem Fund der Leichen eine Dringlichkeitssitzung der Palästinenserführung für diesen Dienstag ein. Dabei solle es um die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen gehen, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur "Wafa". Die Hamas beschuldigte ihrerseits Israel, den Tod der drei Jugendlichen für weitere Militäraktionen gegen die Palästinenser zu benutzen. "Wir weisen alle israelische Unterstellungen und Drohungen gegen uns zurück", hieß es in einer Erklärung der Hamas. Keine palästinensische Gruppe - auch nicht die Hamas - habe sich zu der Aktion bekannt.

Am Montagabend waren die seit dem 12. Juni vermissten Jugendlichen tot nahe der Ortschaft Halhul im Nordwesten der Stadt Hebron gefunden worden. Tausende Soldaten riegelten Halhul und Hebron ab. Die Leichen wurden zur Autopsie gebracht. Laut israelischen Medienberichten sollten die Toten offiziell identifiziert sowie ihr Todeszeitpunkt festgestellt werden. Vermutlich seien die zwei 16-Jährigen und ein 19-Jähriger bereits kurz nach ihrem Verschwinden getötet worden. Die Tat sorgte weltweit für Entsetzen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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