Politik

"Eisenkuppel" geht in Betrieb Israel von Raketen getroffen

Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen auf Israel und Vergeltungsschläge der israelischen Luftwaffe sorgen für eine Zuspitzung des Nahost-Konflikts. In der kommenden Woche will Israel erstmals ein neues Raketenabwehrsystem einsetzen.

Nach dem Angriff in Sede Avraham im Süden Israel.

Nach dem Angriff in Sede Avraham im Süden Israel.

(Foto: AP)

Israel ist erneut mit Raketen aus dem Gazastreifen heraus beschossen worden. Nach Berichten von Augenzeugen und Armeeangaben, beschädigte eine Rakete ein Haus in Israel. Eine weitere sei in freiem Gelände niedergegangen. Opfer gab es nicht.

Der israelische Generalmajor Tal Russo warnte die im Gazastreifen herrschende Hamas, Israel werde es nicht hinnehmen, dass seine Bürger immer wieder beschossen würden. Die Hamas solle zur Vernunft kommen und eine weitere Eskalation vermeiden. Zugleich äußerte er die Einschätzung, dass der Hamas die Kontrolle im Gazastreifen entgleite. "Dort herrscht Anarchie", sagte er.

Palästinensische Feuerwehrleute löschen den Brand einer Fabrik, die von israelischen Raketen beschossen worden war.

Palästinensische Feuerwehrleute löschen den Brand einer Fabrik, die von israelischen Raketen beschossen worden war.

(Foto: dpa)

Zu dem jüngsten Beschuss bekannte sich zunächst keine der zahlreichen militanten Gruppen. In der vergangenen Woche übte Israel mit Luftangriffen und Granatfeuer Vergeltung für den Raketenbeschuss. Dabei wurden fünf militante Palästinenser getötet, aber auch vier Zivilisten.

Ende 2008 startete Israel eine Großoffensive gegen den Gazastreifen, um den Raketenbeschuss seines Territoriums zu unterbinden. In dem Krieg wurden 1400 Menschen getötet.

"Eisenkuppel" soll Israel schützen

In der kommenden Woche will Israel an der Grenze zum Gazastreifen erstmals sein neues Raketenabwehrsystem "Iron Dome" - zu Deutsch "Eisenkuppel" - einsetzen. Eine erste Batterie des Abwehrsystems solle dann für operative Tests eingesetzt werden, sagte Verteidigungsminister Ehud Barak bei einem Besuch in der Region. Bis "Iron Dome" aber voll einsatzfähig sei, würden noch Jahre vergehen.

Die Inbetriebnahme der Batterien war immer wieder verzögert worden, Regierungsbeamten zufolge wegen der notwendigen Ausbildung für die Soldaten und wegen der hohen Kosten.

Das Abwehrsystem soll Kurzstreckenraketen und Mörsergeschosse abfangen, von denen aus dem beziehungsweise aus dem Libanon in den vergangenen Jahren tausende auf Israel abgefeuert wurden.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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