Kämpfe auf den Golanhöhen Israelische Armee tötet iranischen General
19.01.2015, 17:33 Uhr
Israelische Soldaten auf den seit jahrzehnten umkämpften Golanhöhen.
(Foto: REUTERS)
Bei einem Hubschrauberangriff Israels auf den Golanhöhen stirbt erstmals ein iranischer General. Der Iraner war in Syrien stationiert, um dortige Truppen im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Israel schweigt zu dem Angriff.
Die israelischen Streitkräfte sollen erstmals einen iranischen Soldaten in einem bewaffneten Konflikt getötet haben. Ein Mitglied der Revolutionsgarden sei bei einem Helikopterangriff der Israelis auf die syrisch kontrollierte Seite der Golanhöhen ums Leben gekommen, berichtet die iranische Nachrichtenagentur Fars. Der Iraner habe syrische Truppen im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat unterstützt.
Nach Angaben von Fars handelt es bei dem getöteten Iraner um General Mohammed Ali Allahdadi. Er habe "den unterdrückten Menschen Syriens gegen die IS-Miliz" geholfen. Bislang hatte der Iran eine offene militärische Einmischung im syrischen Bürgerkrieg stets bestritten. Lediglich Militärberater hätten das Land besucht.
Der Angriff erfolgte nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana bereits am Sonntag. Ein Hubschrauber habe die syrische Seite mit Raketen beschossen. Dabei seien mindestens sechs weitere Hisbollah-Kämpfer getötet worden.
Israel schweigt
Israel hat den Angriff bislang weder bestätigt noch dementiert. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu pochte jedoch erneut auf ein umfassendes Recht zur Verteidigung seines Landes: "Wir werden alles tun, was nötig ist, um uns selbst zu verteidigen, wo auch immer."
Israel und Syrien streiten sich seit fast fünf Jahrzehnten um die Golanhöhen. Im Sechstagekrieg 1967 hatte Israel das rund 1150 Quadratkilometer große syrische Plateau erobert und Ende 1981 annektiert. Im syrischen Bürgerkrieg ist der Golan immer wieder Ort blutiger Zusammenstöße verfeindeter Milizen.
Aus Hisbollah-Kreisen hieß es, unter den Toten des Angriffs seien drei Kommandeure, darunter auch Dschihad Mughnijeh, der Sohn des 2008 getöteten Hisbollah-Militärkommandeurs Imad Mughnijeh. Die Kämpfer seien zu einer "Inspektion" unterwegs gewesen. Mughnijeh wurde am Montag im libanesischen Beirut beerdigt. Tausende Hisbollah-Anhänger wohnten der Zeremonie bei, "Tod Israel" riefen sie nach Augenzeugenberichten.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP