Politik

Ermittlungen wegen Mordkomplott Ist Erdogans Tochter in Gefahr?

Fethullah Gülen soll die Ermordung von
Sümeyye Erdogan (r) angeordnet haben.

Fethullah Gülen soll die Ermordung von Sümeyye Erdogan (r) angeordnet haben.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nach Medienberichten über ein Mordkomplott gegen die Tochter des türkischen Präsidenten Erdogan hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Grundlage sind ominöse Tweets zwischen einem Oppositionspolitiker und einem Nutzer.

Drei regierungsfreundliche Zeitungen hatten auf ihren Titelseiten berichtet, Erdogans Erzfeind Fethullah Gülen habe die Ermordung der 29-jährigen Erdogan-Tochter Sümeyye angeordnet, der politische Ambitionen nachgesagt werden. Sie beriefen sich dabei auf Twitter-Botschaften zwischen dem Oppositionsabgeordneten Umut Oran und einem mysteriösen Twitter-Nutzer mit dem Pseudonym "Fuat Avni".

Gülens Anwalt und Oran wiesen die Vorwürfe umgehend als Schmutzkampagne zurück. Der Abgeordnete der größten Oppositionspartei CHP wies darauf hin, dass die angeblichen Botschaften die bei Twitter üblichen Zeichenbegrenzungen überschritten. Er reichte nach eigenen Angaben eine Verleumdungsklage gegen die Herausgeber der drei Zeitungen ein.

Zwischen Erdogan und dem in den USA lebenden islamistischen Prediger Gülen herrscht seit rund einem Jahr ein erbitterter Machtkampf. Erdogan wirft seinem ehemaligen Unterstützer Gülen vor, die Regierung stürzen zu wollen, was dieser zurückweist. Wer hinter "Fuat Avni" steht, ist unbekannt: Er gehört nach eigenen Angaben zum engeren Kreis um Erdogan, lehnt demnach die Politik des Präsidenten aber ab und machte schon häufiger Regierungsinterna publik.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen