In nur 24 Stunden Italien greift 1500 Flüchtlinge auf
15.08.2014, 22:34 Uhr
Die Überfahrten der Flüchtlinge sind gefährlich, nicht selten verunglücken die Boote.
(Foto: picture alliance / dpa)
Jahr für Jahr kämpft Italien mit Flüchtlingswellen, vor allem aus Syrien und Eritrea. Mehr als 100.000 sind es in diesem Jahr bereits - allein in den letzten 24 Stunden wurden 1500 Menschen aufgegriffen. Italien fordert die EU erneut auf, Verantwortung zu übernehmen.
An Italiens Küsten sind in den vergangenen 24 Stunden fast 1500 Flüchtlinge aufgegriffen worden, die mit Booten das Gebiet der Europäischen Union erreichen wollten. Zwei Männer seien ums Leben gekommen, teilte das Innenministerium in Rom mit. Damit sind in diesem Jahr mehr als 100.000 Menschen meist mit kaum seetüchtigen Booten von Nordafrika aus nach Italien geflohen.
Innenminister Angelino Alfano sagte, sein Land sei stolz, dass so viele Leben hätten gerettet werden können. Er bekräftigte aber zugleich die Position seiner Regierung, dass die Kontrolle der Seegebiete und die Rettung der Flüchtlinge rasch von der Europäischen Union als Ganzes übernommen werden müsse.
Am späten Donnerstagabend waren 279 Flüchtlinge, die mit einem Boot aus Libyen gekommen waren, in die Nähe von Ragusa auf Sizilien gebracht worden. Am Freitag wurden 212 weitere Flüchtlinge von einem anderen Boot gerettet und nach Reggio Calabria in Sicherheit gebracht worden. 1004 Menschen kamen im Hafen von Neapel an.
Im vergangenen Jahr stammten nach UN-Angaben die meisten Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien, auch aus Eritrea kamen zahlreiche Menschen. In diesem Jahr seien 800 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ums Leben gekommen, schätzte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im vergangenen Monat. Im gesamten Jahr 2013 waren es 600.
Quelle: ntv.de, jki/rts