Einmarsch in Tulkarem Jagd auf Attentäter
12.11.2002, 06:51 UhrAls Reaktion auf den Mord an fünf Kibbuz-Bewohnern ist die israelische Armee mit 30 Panzern in das palästinensische Flüchtlingslager Tulkarem im Westjordanland eingedrungen. Bei Razzien wurden nach Armeeangaben drei gesuchte Palästinenser festgenommen. Tulkarem gilt als Hochburg der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, die sich zu dem Überfall auf das Kibbuz bekannt hatten. Nach dem Vergeltungsschlag verließen die Panzer die Stadt wieder.
Ein bewaffneter Palästinenser war in der Nacht zu Montag in den Kibbuz Metzer im Norden Israels eingedrungen und hatte dort unter anderem eine Mutter und ihre beiden vier und fünf Jahre alten Söhne erschossen.
Nach dem Anschlag hatten israelische Kampfhubschrauber bereits ein Gebäude in Gaza-Stadt mit Raketen angegriffen. Nach israelischer Darstellung handelte es sich um eine Fabrik zur Herstellung von Mörsergranaten. Dabei wurden drei Palästinenser leicht verletzt.
Netanjahu will Arafat ausweisen
Der israelische Außenminister Benjamin Netanjahu kündigte unterdessen für den Fall seiner Wahl zum Regierungschef die Ausweisung von Palästinenserchef Arafat an. "Die erste Aufgabe der neuen Regierung wäre es, Arafat auszuweisen. Ich würde Arafat ausweisen", sagte Netanjahu in einer Rede im israelischen Fernsehen. Netanjahu hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach für einen solchen Schritt ausgesprochen. Ministerpräsident Ariel Scharon warnte dagegen vor übereilten Aktionen.
Netanjahu konkurriert mit Ministerpräsident Ariel Scharon um den Vorsitz des Likud-Blocks. Nach dem Zusammenbruch der Koalition von Likud und Arbeitspartei kommt es am 28. Januar zu vorgezogenen Neuwahlen.
Quelle: ntv.de