Politik

Herr der Stasi-Unterlagen Jahn fühlt Genugtuung

Für Roland Jahn schließt sich ein Kreis. In der DDR waren dutzende Stasi-Spitzel auf den Oppositionellen angesetzt. Nun wird der 57-Jährige neuer Herr über die Stasi-Unterlagenl.

Jahn kennt die Stasi aus eigener leidvoller Erfahrung.

Jahn kennt die Stasi aus eigener leidvoller Erfahrung.

(Foto: REUTERS)

Der neue Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Roland Jahn, sieht sich als "Anwalt der Opfer" der SED-Herrschaft. Die Behörde sei ein Symbol für die Aufklärung, sagte Jahn der "Mitteldeutschen Zeitung".

"Dass ich, der ich in der Haft der Staatssicherheit saß und durch die Staatssicherheit abtransportiert worden bin aus meiner Heimat, die Akten verwalten darf, ist eine besondere Genugtuung." Seine Biografie komme "jetzt an einen Punkt, wo ich in einer besonderen Verantwortung das tue, was ich bisher auch getan habe: nämlich aufzuklären über die Diktatur in der DDR."

Der Bundestag wählte Jahn mit großer Mehrheit zum neuen Bundesbeauftragten für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit. Von 577 gültigen Stimmen erhielt der 57-jährige Fernsehjournalist 535 Ja-Stimmen. 21 Abgeordnete votierten gegen Jahn, 21 enthielten sich. Jahn soll offiziell im März die Nachfolge der bisherigen Bundesbeauftragten Marianne Birthler antreten, die nach zwei Amtsperioden nicht noch einmal kandidieren darf.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) dankte Birthler, die mit ihrem Vorgänger Joachim Gauck auf der Tribüne saß, für ihre zehnjährige Arbeit. Mit Ausnahme der Linksfraktion erhoben sich die Abgeordneten und applaudierten minutenlang.

Quelle: ntv.de, dpa

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