Politik

Timoschenko-Freilassung für EU-Beitritt Janukowitsch stellt Bedingungen

Viktor Janukowitsch, der Präsident der Ukraine, ist international isoliert. Uefa-Präsident Platini stört's nicht.

Viktor Janukowitsch, der Präsident der Ukraine, ist international isoliert. Uefa-Präsident Platini stört's nicht.

(Foto: dapd)

Protest durch Abwesenheit: Die Politprominenz bleibt den EM-Spielen in der Ukraine fern. Zwei Grünen-Politiker dagegen sitzen auf der Tribüne und fordern mit Plakaten die Freilassung aller politischen Häftlinge. Sie sprechen auch mit Präsident Janukowitsch. Der macht ihnen ein unmoralisches Angebot.

Inmitten der Fußballfans, aber deutlich sichtbar präsentierten die beiden Grünen-Politiker ihr Banner.

Inmitten der Fußballfans, aber deutlich sichtbar präsentierten die beiden Grünen-Politiker ihr Banner.

(Foto: picture alliance / dpa)

Neben Orange und Schwarz-Rot-Gold waren beim EM-Spiel Deutschland gegen Niederlande auch politische Botschaften auf den Rängen präsent. Auf zwei Plakaten mit ukrainischen Fahnen forderten zwei deutsche Europa-Abgeordnete der Grünen im Stadion von Charkow "Fairplay im Fußball und in der Politik" sowie "Lasst alle politischen Gefangenen frei" (Original: "Fairplay in football and politics" und "Release all political prisoners"). Die Politiker Rebecca Harms und Werner Schulz hielten die Plakate im VIP-Bereich des Stadions in die Höhe und wurden dabei nicht gestört.

"Wir wollen nicht wegschauen. Wir wollen damit die Menschen unterstützen, die dem Land geholfen haben, die EM ins Land zu holen und nun im Gefängnis sitzen, während sich andere im Glanze der EM sonnen", sagte Schulz. Die ukrainische Regierung steht wegen Missachtung von Menschenrechten in der Kritik. Besonders die Inhaftierung der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko wurde im Vorfeld der EM scharf kritisiert.

Schulz: "Uns wurden von Präsident (Viktor) Janukowitsch schmutzige Deals vorgeschlagen, dass er Timoschenko freilasse, wenn die Ukraine eine EU-Beitrittsperspektive bekommt. Timoschenko wurde damit in Geiselhaft genommen."

Ursprünglich hatten Harms und Schulz Timoschenko im Krankenhaus von Charkow besuchen wollen. Doch ihr Flugzeug wurde nach dem Start in Frankfurt von einem Blitz getroffen und musste umkehren. Sie konnten somit erst verspätet in die Ukraine fliegen, waren aber pünktlich zum Spiel da. Ihr Besuch bei der früheren Regierungschefin Timoschenko soll aber nachgeholt werden, teilten sie mit.

Quelle: ntv.de, dpa

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