Ehrgeizige Umweltziele Japans Regierung setzt Zeichen
07.09.2009, 13:50 UhrDer Regierungswechsel in Japan soll auch einen Kurswechsel in der Umweltpolitik bringen. Der designierte Ministerpräsident Yukio Hatoyama von der Demokratischen Partei (DPJ) will die CO2-Emission bis 2020 verglichen zu 1990 um 25 Prozent verringern.

Yukio Hatoyama tritt sein Amt am 16. September an.
(Foto: REUTERS)
Hatoyamas Vorgänger hatte lediglich ein Reduktionsziel von acht Prozent angestrebt. Allerdings sind die CO2-Emissionen bislang nicht gesunken, sondern seit der Verpflichtung auf das Kyoto-Protokoll sogar um 8,7 Prozent gestiegen.
Die Verringerung um 25 Prozent werde ein "mittelfristiges Ziel" seiner Regierung sein, kündigte der 62-jährige Hatoyama an, der am 16. September sein Amt als Ministerpräsident antreten soll. Diese Zielmarke sei "von der Wissenschaft vorgegeben, um die Erderwärmung zu stoppen". Seine Regierung werde sich dafür einsetzen, dass "die großen Länder der Welt ambitionierte Ziele" in der Umweltpolitik verfolgten.
Die DPJ ging als klare Siegerin aus der Parlamentswahl Ende August hervor und verbannte die seit mehr als 50 Jahren fast ununterbrochen regierenden Liberaldemokraten des bisherigen Ministerpräsidenten Taro Aso auf die Oppositionsbank.
Geschenk für Kopenhagen und die Welt
Der Schwenk in der japanischen Umweltpolitik soll beim Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember formell besiegelt werden. Im Rahmen des Kyoto-Protokolls hatte sich Japan zunächst lediglich verpflichtet, die CO2-Emissionen gegenüber 1990 um sechs Prozent zu verringern. Der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, begrüßte in einer ersten Reaktion die Ankündigung Hatoyamas als "lobenswert". Er erwarte einen "realen Wandel in der japanischen Wirtschaft", fügte de Boer hinzu.
Quelle: ntv.de, AFP